Von Touristen überlaufen und regelmäßig von winterlichen Hochwassern überflutet zu werden, das ist Venedig gewohnt. Doch die Flutwelle, mit der die Lagunenstadt vergangenen November konfrontiert war, ging weit über das Gewohnte hinaus. Das Wasser erreichte den höchsten Stand seit der verheerenden Überschwemmung im Jahr 1966. Starkregen und Wind haben den Pegel auf fast zwei Meter über den Meeresspiegel ansteigen lassen. Bis heute kämpft Venedig mit den Folgen. Die Schäden in Hotels, Geschäften, Palazzi und Kirchen gehen in die Millionen. Das WELTjournal zeigt, wie die Venezianer nach dem Rekord-Hochwasser versuchen, ihre Stadt wieder auf Vordermann zu bringen – sie retten, putzen und restaurieren. Im Hotel Gabrielli, das seit sechs Generationen der aus Österreich stammenden Familie Perkhofer gehört, muss das gesamte Erdgeschoß restauriert werden. In Kirchen und Palazzi lässt die Stadt Stein-, Holz- und Mosaikböden aufwendig trockengelegen, da sie vom Salzwasser stark angegriffen sind. Vor fast 20 Jahren wurde mit dem Bau des umstrittenen „Mose“-Projekts begonnen. Das mobile Deich-System zum Hochwasserschutz sollte bereits seit 2017 in Betrieb sein, doch zahlreiche Korruptionsfälle haben die Fertigstellung verhindert. Ohne Schutz vor den Fluten sind die Prognosen in Zeiten des Klimawandels für Venedig düster. (Text: ORF)