Kein anderer Wallfahrtsort im Abendland zog einst so viele Pilger an wie Santiago di Compostella. Dort wurde im 9. Jahrhundert das Grab des Apostels Jakobus entdeckt. Seitdem hat die Wallfahrt zum Apostelgrab im äußersten Westen Spaniens einen ungeheuren Aufschwung genommen. Aus ganz Europa strömten die Wallfahrer auf Haupt- und Nebenwegen herbei; natürlich auch die Gläubigen aus Bayern, Österreich und Südtirol. Viele Jakobuskirchen und Kapellen; Jakobusbrunnen und Spitäler sowie Märkte und Feste zu Ehren des großen Apostels erinnern daran. Der Film will die Entwicklung des Jakobuskults im Laufe der Jahrhunderte an verschiedenen Beispielen zeigen: "Auf dem Camino sein", heißt auch heute noch mehr, als einer Touristenroute zu folgen.
"Die obere Straß" nennt Hermann Künig von Vach 1495 den Weg, der von Einsiedeln in der Schweiz nach Santiago in Spanien führt. Der Film folgt der Beschreibung dieses Pilgers vor 500 Jahren. Die wichtigsten Stationen sind: Einsiedeln, Luzern, Bern, Freiburg, Lausanne, Grande Chartreuse, Montelimar, Nîmes, Montpellier, Carcasonne, Toulouse. Die Wallfahrt nach Santiago de Compostella wurde schon sehr früh der nach Jerusalem und Rom gleichgestellt. Der Weg mit seinen gewaltigen Pilgerscharen aus aller Herren Länder trug wesentlich dazu bei, dass die mittelalterliche Christenheit zusammenwuchs.