Wenige Kilometer vor der Azoren-Insel Pico Island treiben sich regelmäßig Blauhaie herum. Anna von Boetticher fährt mit ihrem Freund Nuno Sa, einem der weltbesten Unterwasserfilmer, auf den offenen Atlantik hinaus, um einige der Tiere zu treffen. Als die ersten Haie auftauchen, springen Anna und Nuno ohne Zögern ins Wasser. Das ist im ersten Augenblick erschreckend, aber die Wahrheit ist: Diese Tiere jagen uns nicht, sie sind unsere Opfer. Der Mensch ist dabei, sie auszurotten. Für Nuno und Anna gibt es nur eine Hoffnung, wie sie gerettet werden können.
Ganz im Süden der mexikanischen Halbinsel Yucatan leben Salzwasserkrokodile unter den Stelzenhäusern einiger Fischer. Wer sich traut, kann die Tiere mit Hilfe eines Guides besuchen. Genau das richtige für Anna von Boetticher. Als das erste Krokodil im Wasser auf sie zukommt, entwickelt sich ein Duell, wer zurückweichen muss. Der direkte Augenkontakt entscheidet, wer diese Nervenschlacht gewinnt. Anna beschäftigt sich schon lange mit diesen Formen von Öko-Tourismus und hält sie für eine sinnvolle Maßnahme, bedrohte Regionen zu retten.
In Island ist Anna von Boetticher auf der Suche nach dem klarsten Wasser der Welt. Die Silfra-Spalte bei Reykjavik kennen viele, weil man hier unter Wasser die beiden tektonischen Platten von Nordamerika und Eurasien gleichzeitig anfassen kann. Aber es gibt einen mystischen Ort auf Island, wo das Wasser noch klarer sein soll: Mit dem Unterwasserfilmer Tobias Friedrich sucht Anna einen Bergsee, den die Einheimischen "Odins Träne" nennen. Leider geraten die beiden auf ihrer Wanderung in einem Schneesturm und das Abenteuer endet mit einem großen Schrecken.
In Budapest kommt Anna von Boetticher an die Grenzen ihrer Fähigkeiten. In dem gefluteten Bergwerk Kobanya gibt es in einem Labyrinth von Gängen eine verrostete Wendeltreppe, die seit über hundert Jahren unter Wasser steht. Anna hat von dieser Treppe vor Jahren ein Foto gesehen und träumt davon, sie mit nur einem Atemzug zu erreichen. Aber in Bergwerken und Höhlen ist es am gefährlichsten für Taucher, denn es gibt keinen direkten Weg nach oben. Wenn man sich verirrt, droht der Tod, und auch Anna kommt erstmals in dieser Serie in ernste Schwierigkeiten.
In Tahiti treffen sich einmal im Jahr Tausende Fische zur Fortpflanzung. Anna von Boetticher will zum Treffen der Zackenbarsche. Im Juli, aber nur bei Vollmond, kommen rund 20.000 Zackenbarsche zum südlichen Ausgang des Atolls Fakarava, eine der Nachbarinseln von Tahiti in Französisch-Polynesien. Dieses Naturschauspiel will sich Deutschlands erfolgreichste Freitaucherin Anna von Boetticher vor Ort ansehen. Die extrem starke Strömung bietet den Zackenbarschen optimale Bedingungen, ihre befruchteten Eier weit im Ozean zu verteilen. Aber die Strömung macht es für Anna schwierig, sich in Position zu bringen. Und Hunderte Haie, die auf Beute lauern, die sogenannte Wall of Sharks, machen die Sache nicht einfacher.
In Neuseeland gibt es Haie, Wale und Kraken. Aber für Anna von Boetticher ist das spannendste Tier der Langflossenaal. Anna hat über Social Media den neuseeländischen Unterwasserfilmer Dave Abbott kennengelernt, der von den ersten „Waterwoman“-Filmen ganz begeistert war. Er hat angeboten, ihr und der Crew die Unterwasserwelt seiner Heimat zu zeigen. Anna möchte dabei besonders gerne den neuseeländischen Aal erleben. Die größte Aalart der Welt kann zwei Meter lang und über 100 Jahre alt werden. Allerdings ist es nicht ganz ungefährlich, sich zu den Aalen ins Wasser zu begeben. Mit ihrem Maul könnten die Tiere Anna einen ganzen Finger abreißen. Am Ende macht sie eine schmerzhafte Erfahrung mit den Aalen.
Wasser prägt die Regionen auf unterschiedliche Weise und hat immer wieder einen ganz anderen, eigenen Charakter. Zehn Tage lang einzutauchen in die heimischen Gewässer, darauf hat sich Anna von Boetticher schon lange gefreut. Von der Ostsee bis zum zweittiefsten Alpensee, von der Schlei bis zum Oberrhein stellt sie sich den Herausforderungen, die das Element bereithält. Beim GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel bekommt Anna von der kanadischen Forscherin Angela Stevenson eine Einweisung, wie man Seegras unter Wasser anpflanzt und warum die Ansiedlung so wichtig ist für die Wasserqualität und die Speicherung von CO2. Am Marine Science Center in Warnemünde lernt Anna, dass männliche Seehunde ihren silbernen Neoprenanzug äußerst attraktiv finden und dass Robben Zeit empfinden können.
Als Anna bei den Planungen zu „Waterwoman“ die Idee aufbrachte, man könne zum Tauchen an den Mont Blanc fahren, dachten alle Beteiligten, sie mache Späße. Das klang eher nach einer fixen Idee als nach einem Plan. Doch vom Vorhaben, ausgerechnet am höchsten Punkt Europas in Gletscherwasser zu tauchen, ist Anna geradezu besessen. Sie verbringt jedes Jahr Zeit am Mont Blanc Massiv, seit sie mit Mitte 20 in einem Hotel hier für einen Studentenjob als Küchenhilfe angeheuert hatte, um sich das Snowboardfahren zu finanzieren. Damals hat sie sich in die Region verliebt und kehrt immer wieder zurück. In den letzten Jahren hat Anna rund um den höchsten Gipfel der Alpen immer wieder nach Wasseransammlungen gesucht. Es gibt reichlich davon auf und in den Gletschern dieser Region, doch die meisten Stellen sind nicht zugänglich.