Wenig Platz macht erfinderisch: Auf einer 4,3 Quadratmeter großen Insel vor Panama leben kleinwüchsige Faultiere, auf Borneo gibt es Zwergelefanten, und die Rentiere auf Spitzbergen sind fast nur halb so groß wie ihre Verwandten auf dem Festland. Sie alle haben sich ihrem kleinen Lebensraum über Generationen angepasst. „Inselverzwergung“ nennt das die Wissenschaft: Wenn eine Insel deutlich kleiner ist als der vorherige Lebensraum, dann schrumpfen die Bewohner – manchmal sogar drastisch. Aber haben die Zwerge im Tierreich, die mit weniger Nahrung und Platz auskommen, gleichzeitig einen Überlebensvorteil? Was das kleinste aller Lebewesen betrifft offensichtlich schon. Das erst kürzlich entdeckte Bakterium Nanoarchaeum Equitans – zu Deutsch „Reitender Urzwerg“ – misst nur ein 400 Millionstel Millimeter, existiert aber offensichtlich schon seit der Anfangszeit des Lebens. Vielleicht gerade weil es so klein ist. Viele Winzlinge haben sich an ihre ökologische Nische und das Nahrungsangebot perfekt angepasst. So auch der kleinste Vogel, der Kolibri.