Nach der Zerstörung Amatrices überzogen italienische und britische Seismologen die Region mit einem dichten Netz von Erdbebensensoren. Als wenige Wochen später die Erde erneut bebte, lieferte das Messdaten mit einer bisher undenkbaren Dichte und Genauigkeit: Man konnte erstmals Erdstöße aus nächster Nähe vermessen. Italien hat eine lange Geschichte des Lebens mit Erdbeben. Die Aufzeichnungen gehen 1000 Jahre zurück. Außerdem haben die Geologen die Verwerfungen in den Bergen des Apennin seit Jahrzehnten genauestens unter Beobachtung. Italien ist einer der am besten dokumentierten geologischen Aktivzonen der Welt. Doch um ihre Modelle zu testen, müssten die Seismologen ein Erdbeben vermessen während es stattfindet – und nicht erst die Nachbeben im Nachklang einer großen Katastrophe. Und dazu ergab sich im Jahr 2016 erstmals die Gelegenheit. Auch wenn es die Forscher zunächst gar nicht wussten … . Diese Dokumentation zeigt, wie eine Gruppe von Wissenschaftlern im August 2016, im Anschluss an das verheerende Beben von Amatrice, Einsichten gewann, die bisher noch nie möglich gewesen waren. Denn die folgenden Monate steckten für sie voller Überraschungen. Ihre Geschichte macht deutlich, wie Erdbeben-Forschung funktioniert. Denn Seismologen untersuchen riesige Landschaften und seltene Ereignisse, die oft Jahrhunderte auseinander liegen. Doch im zweiten Halbjahr 2016 konnten sie erstmals ein solches Ereignis in Echtzeit und auf kleinen Raum analysieren. (Text: Servus TV)