Renaissance – Wiedergeburt, nannte man im Nachhinein die Kulturepoche des 15. und 16. Jahrhunderts. Und die stand auch für Rückbesinnung. Eine Rückbesinnung auf die Werte der Antike. Man erhoffte sich davon ein Aufblühen der Kultur und eine reinere Sprache. Man besann sich auf den Humanismus und suchte ihn bei Dichtern und Philosophen. Auch Maler und Architekten versuchten, ihn in ihren Werken zum Ausdruck zu bringen. Die Renaissance stand aber zugleich auch für eine Zeit des Aufbruchs, ermöglicht durch bahnbrechende Erfindungen. Johannes Gutenberg zum Beispiel vollendete 1450 die Buchdrucktechnik. Sie revolutionierte das gesamte damalige Leben. Der wichtigste Drucker neben Gutenberg und der größte Verleger war Christoph Plantin. Antwerpen war Mitte des 16. Jahrhunderts von Spanien besetzt. Es war die größte Stadt nördlich der Alpen. Ein Handelsknoten mit einem florierenden Hafen. Eine Finanzmetropole und ein kulturelles Zentrum. Eine goldene Stadt. 1576 bezieht Christoph Plantin ein Haus am „Freitagsmarkt“. Im ersten Buchladen des Abendlandes konnte man für Gold Bücher kaufen. Glauben und Wissen haben sich in der Officina Plantiniana in Antwerpen immer vermischt. Druckerei und Verlag in Antwerpen wurden zum Treffpunkt der europäischen Geisteselite. Die Familie Plantin-Moretus verfügte bald über eine Bibliothek von rund 25.000 Werken, Hunderte von Handschriften, die sie als wertvolle Faksimile Ausgaben nachdruckten. Die Renaissance hat viele Genies hervor gebracht. Beispielsweise das uneheliche Kind einer arabischen Sklavin: Leonardo da Vinci. Er begann seine Karriere mit einer Goldschmiede-Lehre. Als er 30 Jahre alt war, wurde er von den Medici an den Mailänder Herzog empfohlen. Dort präsentierte er sich als Militärtechniker, Ingenieur, Architekt, Maler und Bildhauer. Eingesetzt wurde er aber vor allem als Regisseur rauschender Feste. Seine vielen Notizbücher füllte er sozusagen im Nebenjob mit den berühmten Skizzen von Kriegs- und Flugm