Córdoba, die zweitgrößte Stadt Argentiniens, wurde 1573 gegründet. 1599 begannen die Jesuiten dort mit dem Bau eines Gebäudekomplexes, der zum Zentrum ihrer Missionsarbeit in Lateinamerika werden sollte. Religiöser Kern des Komplexes ist die Iglesia Compania de Jesus, Córdobas älteste Kirche. Die Jesuiten mussten neben den Gelübden der Armut und Keuschheit das sogenannte „Papstgelübde“ ablegen. Danach musste sich jeder Einzelne wie auch der ganze Orden vom Papst überall hinsenden lassen. Die Folge war eine ausgedehnte Missionstätigkeit des Ordens. Die Blütezeit Córdobas begann 1613 mit der Gründung der Universität. Im Volksmund wird Córdoba auch als „La Docta“, „die Gelehrte“, bezeichnet. Doch auch die vielen Kirchen galten als Wahrzeichen, so nannte man die Stadt auch „Ciudad de las Campañas“, „Stadt der Glocken“. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts war Córdoba die wichtigste Stadt Argentiniens. Zu ihrer Versorgung gründeten die Jesuiten im Umland zahlreiche Siedlungen wie die Estancias Jesus Maria, Caroya, Santa Catalina und Alta Gracia. Die dort lebenden missionierten Indios hatten eine begrenzte Selbstverwaltung und wirtschaftliche Autarkie. Zwischen Kollektivwirtschaft und Privatbesitz wurde ein effizientes wirtschaftliches System etabliert. Nach der Gründung des Vizekönigreiches de la Plata 1776 verlor Córdoba seine bedeutende Rolle. (Text: 3sat)
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Goggo Gensch | Writer |