Wer sich dem UNESCO-Weltkulturerbe „Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin“ nähert, wird unweigerlich von Schloss Sanssouci und seiner direkten Umgebung angezogen. Der Park Sanssouci mit seinem Lustschloss auf dem Weinberg ist so etwas wie das Herz der preußischen Parklandschaft. Er steht im Mittelpunkt, aber er steht nicht allein. Das Kurfürstentum Brandenburg wurde, als es in die Hände der Hohenzollern kam, gemeinhin als landschaftlich reizlos und wirtschaftlich hoffnungslos betrachtet. In seinem Zentrum, um Potsdam und Berlin, eine ideale Landschaft schaffen zu wollen, schien eine verwegene Idee. Anfangs ließen die Landesherren, jeder nach Geschmack, Talent, Neigung, Mode und Staatskasse, ihre Schlösser bauen und ihre Parks dazu gestalten. Friedrich der Große gestaltete den Park Sanssouci voller offener und versteckter Bezüge und Bedeutungen, sein Neffe, Friedrich Wilhelm II., den Neuen Garten geheimnisvoll und esoterisch, die Pfaueninsel exzentrisch und irreal. Spätestens mit der Berufung des jungen Gartenbaumeisters Peter Joseph Lenné jedoch, begann die Zusammenfassung der Parks zu einem großen Landschaftskunstwerk. In der Nachkriegszeit wurde es mit der Teilung der Welt in Ost und West zerschnitten, teilweise Sperrgebiet und Todesstreifen. Der Wert dieses Gesamtkunstwerks wurde nicht mehr erkannt. Auf der Pfaueninsel plante der West-Berliner Senat etwa den Bau eines Atomkraftwerks. Der Beitrag der Reihe „Schätze der Welt – Erbe der Menschheit“ stellt das UNESCO-Weltkulturerbe „Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin“ vor. (Text: 3sat)