Wo heute die barocke Klosterkirche von St. Gallen steht, baute der Mönch Gallus Anfang des 7. Jahrhunderts für sich eine Zelle. An seinem Grab gründete der alemannische Priester Otmar, 100 Jahre später das erste Kloster nach den Regeln des heiligen Benedikt. Unter dem Schutz von Kaiser und Königen, geleitet von hochbegabten Äbten entwickelte es sich zu einem bedeutenden geistigen Zentrum des europäischen Abendlandes. Höhepunkt war das sogenannte Goldene Zeitalter vom 9. bis zum 10. Jahrhundert. Die Stiftsbibliothek und das Stiftsarchiv hüten bis heute unschätzbare Zeugnisse aus dieser Zeit. In der Stiftsbibliothek sind es allein 2000 Handschriften: mehr als 400 davon sind über 1000 Jahre alt.