Melaka und Georgetown sind zwei alte Seehandelsstädte in Malaysia, gelegen an einer der am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt. Über Jahrhunderte hinweg zogen sie Kaufleute und Handwerker, Seefahrer, Piraten und Glücksritter aus vieler Herren Länder an. Beide Städte sind geprägt von ethnischer und kultureller Vielfalt, von kolonialer Herrschaft und enormen Reichtümern, die dort umgeschlagen wurden. Die Anfänge Melakas reichen bis ins 15. Jahrhundert zurück. Schnell wurde der Hafen zu einem Knotenpunkt des frühen maritimen Welthandels, strategisch zentral an der Durchfahrt zwischen der malaiischen Halbinsel und der Insel Sumatra gelegen. Bald wurde die Passage zwischen Ost und West nur noch „Straße von Melaka“ genannt. Dort trafen Händler aus China auf indische, arabische und bald auch europäische Kaufleute, vermischten sich Völker und Kulturen. Die Kontrolle über Melaka zu gewinnen, wurde zum erklärten Ziel der portugiesischen Krone. 1511 eroberten die Portugiesen die Stadt und bauten ein mächtiges Fort. 130 Jahre lang konnten sie enorme Gewinne aus ihrem Handelsmonopol mit Fernost ziehen. Dann eroberten die Holländer Melaka und kontrollierten ihrerseits für rund 150 Jahre den lukrativen Handel mit Gewürzen, Opium und Porzellan. Ende des 18. Jahrhunderts übernahmen die Briten die Stadt. Sie gründeten auch die 400 Kilometer nördlich gelegene Handelsstadt Georgetown, die Melaka bald überflügelte. Die Briten prägten das offizielle Gesicht der Stadt mit viktorianischen Verwaltungsbauten, während ein enges Nebeneinander von muslimischen Moscheen, buddhistischen und hinduistischen Tempeln, von chinesischen, indischen, malaiischen Läden und Gewerken das Bild der Altstadt bestimmt. (Text: 3sat)
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Manfred Linke | Director |