Im Jahr 1908 wurde im lothringischen Metz ein neuer Bahnhof eröffnet. Noch heute thront er majestätisch in der französischen Stadt und hält die Erinnerung an die bewegte deutsch-französische Geschichte wach. Praktisch und prachtvoll sollte er sein, ein Schaufenster kaiserlicher Herrlichkeit und deutscher Ingenieurskunst im Grenzland zu Frankreich. Viele Legenden, gerade aus den beiden Weltkriegen, ranken sich um den Hauptbahnhof von Metz. Seine detailreiche Bildsprache erzählt Geschichten im Stein. Arsène Felten führt uns durch den Bahnhof, denn er kennt diese Geschichten alle. Als Mitarbeiter der SNCF war der Bahnhof sein Arbeitsplatz, inzwischen ist er sein Historiker und Chronist. Der Bahnhof Metz-Ville verbindet heute mit TGVs und Regionalzügen Menschen und Regionen. Ein wenig Unterstützung – und Konkurrenz – im Fernverkehr gibt es dabei vom Bahnhof TGV-Lorraine, einige Kilometer südlich gelegen und direkt an die europäische Hochgeschwindigkeitsstrecke Ost angeschlossen.