Rund 80 Kilometer nordwestlich von Brüssel liegt in der belgischen Provinz Hennegau das kleine Städtchen Thuin. Hier hat sich ein Verein angesiedelt, der sich schon seit den 1970er Jahren der Bewahrung der sogenannten Vizinalbahnen widmet. Auf einem ehemaligen Bahnhofsgelände präsentiert die ASVi, die Association pour la Sauvegarde du Vicinal, circa 40 Schmalspur-Fahrzeuge, die einst auf dem Überlandstraßenbahnnetz der belgischen Staatsbahn im Einsatz waren, hauptsächlich in der Gegend um Charleroi. Im Gegensatz zu anderen Ländern konnten sich in Belgien die Vizinalbahnen bis in die 50er Jahre hinein halten. Gebaut worden waren sie als Ergänzung zur großen Eisenbahn zur günstigen Erschließung des ländlichen Raums. Regelmäßig führt der Verein auf einer nichtelektrifizierten und zwei elektrifizierten Meterspurstrecken Museumsfahrten durch – ein Gewinn für die Region, in der einst die Montanindustrie blühte, die heute allerdings zu den ausgebluteten Teilen des Landes zählt. Dabei fehlt es nicht an reizvollen touristischen Attraktionen. Das Team von „Eisenbahn-Romantik“ ist mit den historischen Straßenbahnen in und um das Städtchen Thuin an der Sambre auf Entdeckungsreise gegangen und hat dabei eine reichhaltige Geschichte entdeckt. (Text: SWR)