Auf der Straße ist es ein Strich – im Dschungel, dort wo die Transgabonais fährt, ist nichts, was auf ihn hinweist. Der Äquator führt quer durch das Land, das in Europa so gut wie unbekannt ist: Gabun. Eines der reichsten Länder Afrikas, rohstoffreich und ruhig – keine Schlagzeilen kommen vom Land am Äquator. Gabun spielt so gut wie keine Rolle in den Nachrichten – und kaum jemand weiß, wie es dort aussieht. Quer durch das Land und immer am Äquator entlang führt das wirtschaftliche und logistische Rückgrat des Landes, die Transgabonais. 669 Kilometer, vom Hafen Owendo, an der Hauptstadt Libreville vorbei, bis in die östlichste Stadt Gabuns, Franceville. Die Eisenbahn verdient das Geld für den Staat. Mit ihr werden Mangan, Eisenerz, früher Uran und Gold, heute vor allem aber das Holz des Urwaldes transportiert. Der Personentransport spielt eine untergeordnete Rolle. Diese Züge fahren durchweg in der Nacht – und so bekommt niemand mit, durch welch eine phantastische Landschaft die Transgabonais fährt. Die Einheimischen interessiert das nicht und Tourismus gibt es in Gabun so gut wie gar nicht. Immer noch sind zwei Drittel des Landes vom Regenwald bedeckt, das Land hat zahlreiche Gebiete zu Nationalparks erklärt und den Naturschutz zum Staatsziel erhoben. Gabun, ein Muster für Afrika? Friedlich, naturnah, umweltbewusst? Eine Reise mit der Transgabonais zu den Minen von Moanda im Landesinneren und zu den Abholzungsgebieten im Übergangsgebiet vom Regenwald zur Savanne, nach Lopé, bringt auch dazu einige Antworten. Ein Zug, der durch weite Teile der Strecke vorsichtig fahren muss, um nicht mit einem der zahlreichen Waldelefanten zu kollidieren. Eine Bahngesellschaft, die seit der Betriebsaufnahme 1978 nie aus den roten Zahlen herausgekommen ist und den Staat durch ihre Baukosten fast den Bankrott gebracht hätte. Ein Land, in dem 80 Prozent der Menschen unterhalb der Armutsgrenze leben. Stoff genug, um viele Filme zu füllen. Aber es gi