"Allerdurchlauchtigster allergnädigster König und Herr!" - Mit diesen Worten wurde er am 21. Juli 1853 begrüßt: Seine Majestät König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. Seine Gunst gehörte an diesem Tag einem Bauwerk, das zum Wahrzeichen von Altenbeken wurde: Dem 482 Meter langen und 35 Meter Hohen Steinviadukt. Es ist der Brückenschlag auf der westfälischen Eisenbahn-Strecke Paderborn-Warburg. Die kleine und beschauliche Gemeinde Altenbeken im Eggegebirge wurde bereits im 19. Jahrhundert zum Eisenbahn-Knoten und Umsteigebahnhof, in dem heute täglich rund 4.000 Zugpassagiere den Bahnsteig wechseln. Der Bahnhof liegt wie eine Insel im Gleisdreieck, das eine Ost-west- und Südverbindung herstellt. Über Altenbeken verläuft die wichtigste Transportachse für Kohle aus dem Osten ins Ruhrgebiet, und so teilen sich auch heute noch Personen- und Güterzüge die vielbefahrene Strecke. Mit dem Bau des Viaduktes wurde die Geschichte von Altenbeken geprägt, und geprägt wurden auch die Menschen, die dort in den Jahrzehnten der Bahnblüte ihren Arbeitsplatz hatten. Heute sind es gerade mal ein Dutzend. Doch die Bahntradition ist tief verwurzelt und blüht mit dem Jubiläum erneut auf. Altenbeken beehrte im Juli 2003 sein Wahrzeichen mit einem elftägigen Fest. Mit einem Programm zwischen Eisenbahn-Geschichte und Gegenwart, zwischen Musik und Kultur, zwischen den Menschen und ihrer Bahngeschichte. Ein Brückenschlag von der modernen Eisenbahnkultur zu den Wurzeln der Eisenbahngemeinde Altenbeken. Im Mittelpunkt dieser Sendung von Bettina Bansbach stehen Zeitzeugen, die aus ihrem Leben mit und bei der Bahn berichten. Im Mittelpunkt steht auch die Festgemeinde Altenbeken mit einer Gratulantenschar von Dampflokgästen aus allen Himmels-Richtungen und natürlich der Viadukt, von dem der König bei seinem Besuch gesagt haben soll: "Ich habe geglaubt der Viadukt sei aus Gold gebaut, weil er so viele Taler gekostet hat." Ein Film von Bettina Bansbach.