Warum haben wir oft das Gefühl, recht zu haben? Ralph Caspers kennt das schon aus beruflichen Gründen nur zu gut. Deshalb fragt er noch mal nach und stößt dabei auf ziemlich überraschende Erkenntnisse zu diesem psychologischen Phänomen. „Recht haben“ – das lässt sich meist gar nicht objektiv bestimmen. Denn Rechthaben ist vor allen Dingen ein Gefühl; und zwar eines, das guttut. Beim Diskutieren macht es uns Spaß, wenn unsere Meinungen und Gedankengänge von anderen gutgefunden werden. Und andersrum: Für eine Studie sollten Menschen Gegenargumente zu ihren eigenen politischen Überzeugungen lesen. Die Forscher beobachteten, was sich dabei im Gehirn tat: Bei den politischen Gegenargumenten war die Amygdala aktiv, also der Bereich im Gehirn, der für Angst und starke Emotionen zuständig ist. Diese Reaktion zeigt, dass andere Meinungen oft Stress auslösen – ein Grund, warum wir uns ungern mit ihnen auseinandersetzen. Das geht sogar so weit, dass Menschen es vermeiden, sich andere Meinungen a