Ralph Caspers wüsste gerne, wie er seine eigene Geburt erlebt hat. Doch er kennt nur die Erzählungen seiner Eltern. Auch die Wissenschaft tappte lange im Dunkeln: Dass Föten und Neugeborene überhaupt etwas empfinden, wusste man lange nicht. Mediziner dachten damals zum Beispiel, dass Neugeborene keinen Schmerz empfinden könnten, weil die Entwicklung von Babys bei der Geburt noch nicht weit genug wäre: Sie glaubten, dass die dafür nötigen Nervenverbindungen noch nicht funktionierten. Erst 1987 fand man heraus, dass das gar nicht stimmt. Bis dahin wurden Neugeborene oft mit extrem wenig Schmerzmittel operiert, da man ihren Kreislauf nicht unnötig belasten wollte.