Ralph Caspers schaut heute auf einen recht neuen medizinischen Befund – die Misophonie, eine extreme Empfindlichkeit gegen bestimmte Geräusche. (Triggerwarnung für Betroffene: ggf. Ton abschalten.) Misophonie bedeutet „Hass auf Geräusche“. Dabei geht es vor allen Dingen um Geräusche des menschlichen Körpers; also zum Beispiel Schlucken oder Schmatzen. Aber auch um Geräusche, die beim Klicken vom Kugelschreiber oder beim Tippen auf einer Tastatur entstehen. Fast alle Betroffenen reagieren auf Essensgeräusche (96%). Auf Atem- und Schniefgeräusche reagieren 85%; bei Fingergeräuschen sind es 74%. Wer misophonisch ist, gerät schnell in Wut, bekommt Aggression oder reagiert mit Ekel, wenn er die entsprechenden Geräusche hören muss. Menschen mit dieser Geräuschempfindlichkeit isolieren sich häufig, um nicht aggressiv zu werden. Sie meiden soziale Kontakte und manche verlassen ihre eigene Wohnung nicht mehr, nutzen keine öffentlichen Verkehrsmittel oder brechen ihre Ausbildung oder das Studi