Das vergessene Labor

Bei einem äußerst raffiniert geplanten und ausgeführten Raub fallen den Dieben auch zwei Kisten mit Chemikalien in die Hände. Erst im Verlauf der polizeilichen Ermittlungen stellt sich heraus, daß es sich bei einer der gestohlenen geheimnisvollen Flaschen um ein Behältnis handelt, in dem sich eine Ampulle mit einer Probe des Nervengiftes «Soman» befindet, das aus dem Nachlaß eines Chemikers stammt, der während der Nazizeit in der zum Giftlabor umfunktionierten Spandauer Zitadelle an der Entwicklung von Giftgasen mitgearbeitet hatte. Während die anderen Chemikalien auf einer Müllkippe gefunden werden, wo sie einer der Diebe nach Bekanntwerden der Gefahr, die von ihnen ausgeht, heimlich «entsorgt» hat, fehlt die bewußte Metallflasche mit dem «Soman». Die hat der zwölfjährige Sohn des Diebes an sich genommen, um mit dem Inhalt, den er für Nitroglyzerin, «den gefährlichsten Sprengstoff der Welt», hält, seinen Freunden zu imponieren. Am Ende wirft eine der Tauben, die der Junge züchtet, die Ampulle auf den Boden, das Glas zerspringt - ob daraus eine Katastrophe wird, läßt der Film offen. Zuvor wird «abjeblend't». Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit hat hier symbolischen Charakter. Zwei alte Damen - gespielt von den beiden großen alten Schauspielerinnen Erika Pelikowsky und Käthe Reichel - bewahren nichtsahnend das gefährliche Gift als «Andenken» an den verstorbenen Ehemann der einen, den Bruder der anderen, auf, und es gerät durch ein Verbrechen, das seine Eltern aus Gewinnsucht begehen, in die Hände eines Kindes.