Rund 150 Jahre, zwischen 1618 und 1750, lebte Mitteleuropa nach nahezu einer gemeinsamen Mode in Architektur, Musik und Kunst, die sich ganz auf König oder Fürst und seinen Hofstaat konzentrierte. Rauschende Feste, Feuerwerke und neue Musik vor der Kulisse imposanter Schlösser und symmetrisch angelegter Gärten. In denen durfte selten etwas so wachsen, wie es wollte. Auf der anderen Seite: Armut, Epidemien, Hungersnöte und Hexenverfolgung. Die Epoche rund um Schein und Illusion ist gezeichnet durch viel Krieg und wenig Frieden, spektakulären Erkenntnissen in Naturwissenschaft und altem Aberglauben. Die Wormser Gartenhistorikerin Stella Junker-Mielke restauriert und erforscht Gärten aus dieser Zeit. Auswahl und Anordnung der Pflanzen spiegeln ihrer Meinung nach das barocke Lebensgefühl. Als Chef des Stadtarchivs und Leiter des Instituts für Stadtgeschichte in Karlsruhe, kennt Ernst Otto Bräunche viele Geschichten und Anekdoten rund um den Bau des Karlsruher Schlosses und das Leben am Hof von Markgraf Karl-Wilhelm von Baden-Durlach.