Rio lebt im Rhythmus des Sambas, und zwar nicht nur während des Karnevals, sondern das ganze Jahr über. Der Samba verkörpert die Seele der Stadt und ist vielleicht auch ihr Nabel, um den sich alles dreht. Denn manche behaupten, das Wort „Samba“ sei abgeleitet von „semba“, das in der Bantusprache der Sklaven, die einst aus Angola nach Brasilien verschleppt wurden, Nabel bedeutet. Andere meinen, Samba heiße ganz einfach, „fröhlich tanzen“ – und das ist in der Tat eine Lieblingsbeschäftigung der Cariocas. Der vierte Tag der Rio-Reise ist diesem Lebensgefühl gewidmet.
Seinen Höhepunkt erreicht das Samba-Fieber kurz vor Beginn des Karnevals – genau der richtige Zeitpunkt also für einen Besuch in Rio! Geboren wurde diese Musik am Hafen, im Viertel Pedra do Sal (zu Deutsch: Salzstein). An diesem Ort entluden die Sklaven früher Salz. Heute ist er ein zentraler Ort, um der Leiden der afrikanischen Sklaven zu gedenken. Im Hafenviertel begegnet man auch den „Ballerinas“. Die ausgeflippten jungen Leute wollen die Tradition des Stadtviertel-Karnevals wieder aufleben lassen.
In Portela, einem armen Viertel im Norden der Stadt, hat eine der ältesten und angesehensten Sambaschulen von Rio ihren Sitz. Eine Institution ist auch die Sambaschule von Tijuca. Kurz vor dem Karneval laufen an diesen Orten die Vorbereitungen auf Hochtouren.