10. Florida, Mallorca, London und Rom – unglaublich schön, unglaublich weit weg für den DDR-Urlauber. Was bleibt, liegt meist zwischen Fichtelberg und Kap Arkona, zwischen Lodz und dem Schwarzen Meer. Doch auch hier funktioniert Urlaub nicht einfach so. FDGB-Ferienheime sind auf Jahre ausgebucht, Privatquartiere Mangelware, Fernreisen kaum zu bezahlen. Im Ausland bestimmt die harte Währung, wer sich etwas leisten kann und wer eben nicht. Ferien unter diesen Bedingungen? Katastrophal. Oder einfach schön? Im „MDR Zeitreise Spezial“ reisen Urlauber von einst an die Strände von heute. Moderator Mirko Drotschmann präsentiert fünf sehr unterschiedliche Rückblicke auf die schönste Zeit des Jahres. Albena – was ist heute noch zu erkennen vom einst paradiesischen Strand am Schwarzen Meer? In den 70ern wird der Massentourismus hier eilig aus dem Boden gestampft. Immerhin garantieren die Hotels Seeblick für jedes Zimmer. Die kleine Bucht wird zum Urlaubsmagneten. Doch was passiert, wenn die Touristen ausbleiben? Oberhof – im Winter 1973 eröffnet das Hotel Rennsteig. Ein Lottogewinn ist damals wahrscheinlicher, als in diesem Hause einen Ferienplatz zu bekommen. Wer hier übernachtet, zahlt den Preis je nach Einkommen. Und er bekommt ordentlich was geboten, nicht nur, was das erstaunlich schlüpfrige Nachtleben betrifft. „Die Weite suchen“ – das ist das Motto von Familie Schuster. Der Filmemacher erinnert sich an die großen Ferien. Invasion der Urlauber und Nischen ungetrübter Urlaubsfreude. Ein animierter Film als ganz eigene Erinnerung an eine vergangene Zeit. Warnemünde – das Fünf-Sterne-Hotel „Neptun“ als Dreh- und Angelpunkt für Feriengäste aus aller Welt. Davon träumt die DDR – bis die Regierung 1971 etwas anderes beschließt: das „Neptun“ soll ein Hotel der Arbeiter und Bauern sein, Devisenbringer und preiswertes FDGB-Wohnen in einem. Gemeinsam mit Urlaubern und Mitarbeitern von damals erinnert sich der frühere Hotelchef an den Spagat zwischen den Urlaubern im Pelz und denen