80. Die aktuellen Debatten in Sachen Gleichberechtigung und struktureller Sexismus rücken den heutigen Muttertag in ein neues Licht: Wie wird die Mutterrolle, die an diesem Tag gefeiert wird, gesehen? Inwiefern beißt sich das Anliegen des Muttertags mit dem des mittlerweile auch im Westen immer stärker berücksichtigten Frauentags? Heute absichtlich ohne Kinder zu leben, keine Mutter sein zu wollen – das ist zwar hinter vorgehaltener Hand umstritten, aber längst kein Makel mehr. Frau zu sein, heißt nicht automatisch Mutter zu sein. Die „MDR Zeitreise“ klopft die historischen Bezüge der spannenden Debatte ab: Bis Anfang der 1960er Jahre etwa war das Kinderkriegen eine Pflicht, gesellschaftlich und biologisch. Und trotz der späteren Möglichkeit größerer Selbstbestimmung durch das Aufkommen von Verhütungsmitteln – in DDR wie BRD – blieb es wichtig, Mutter zu sein. Kinderlosigkeit war verpönt. Wie definierten sich die Rollen der Mütter in Ost und West? Und was blieb hängen von den gefeierten Übermüttern der Nazi-Zeit? (Text: mdr)