Dort wurde eine Politik betrieben, die es Frauen erlaubte, genau jene Berufe zu ergreifen, die im Westen von Männern dominiert blieben. Es war ein gemeinsames Projekt der staatssozialistischen Regierungen, Frauen in vormals männlich geprägte Wirtschaftsbereiche wie das Rechtswesen, die Medizin, die Forschung oder das Bankwesen zu integrieren. Diese Anstrengungen gingen im Falle der Sowjetunion auf die 30er Jahre und in Osteuropa auf die 50er Jahre zurück. Frauen wurde sogar die militärische Ausbildung zuteil – so wurden sie Pilotinnen, Scharfschützinnen und Fallschirmjägerinnen. Trotzdem bildete sich im Sozialismus des 20. Jahrhunderts eine neue geschlechtliche Arbeitsteilung heraus. Sozialistische Ökonomien werteten harte physische Arbeit höher als zum Beispiel Büroarbeiten. Und Männer waren häufiger mit ersterer betraut, während Frauen häufiger die letzteren erledigten.