Antisemitisch, geschichtsrevisionistisch und demokratiefeindlich - Einstellungen, die dem Reichsbürger-Milieu zugeschrieben werden. So wie das Sammeln von Waffen, das Planen von Entführungen, Putsch-Versuche. Und doch ist die Szene groß und vielfältig, hat keine einheitlichen Ziele. Die "MDR Zeitreise" begibt sich auf die Spur der Reichsbürger. Seit wann gibt es sie und worauf berufen Sie sich? Der Journalist und Sozialökonom Andreas Speit beschäftigt sich damit schon seit vielen Jahren. Allen gemeinsam sei, dass sie die verfassungsmäßige Ordnung der Bundesrepublik ablehnen und sich auf ein Deutschland in den Grenzen von 1918, 1933 oder 1937 berufen. Nach dieser Logik ist die Bundesrepublik für sie kein völkerrechtlich anerkannter Staat, sondern ein Konstrukt der Alliierten, das nicht souverän ist. Reichsbürger sprechen daher auch häufig von der "Firma BRD GmbH". Karoline Roshdi, Kriminal-Psychologin, forscht zu Gewalt und Radikalität in der Szene.