"Soll ich Sie nach Hause bringen?" Mit dieser Einladung beginnt eine außergewöhnliche Beziehung - die zwischen der "Eisernen Lady" und ihrem "braven Ritter". Die Dokumentation von Petra Nagel und Annette Zinkant schildert das Innenleben dieser außergewöhnlichen Ehe, in der die Frau im Rampenlicht steht und der Mann ihr den Rücken stärkt. Es ist gleichzeitig das Portrait einer Karrierefrau, die so selbstbewusst wie keine andere befand, dass die Männerwelt für sie als Bühne gerade groß genug war.
20. Januar 1981: Am Tag seiner Amtseinführung steht Ronald Reagan mit seiner Frau Nancy auf dem Westbalkon des Capitols. In seiner linken Hand hält Reagan die Bibel seiner Mutter. Er trägt ein von ihr verfasstes Gedicht vor, es werden patriotische Lieder gespielt, Fähnchen geschwenkt, und irgendwann kommt die Nachricht, dass die US-Geiseln im Iran frei sind. Reagan, der 40. Präsident der Vereinigten Staaten, triumphiert in seiner Lieblingsrolle als Held und Retter der Nation. Die Frau an seiner Seite blickt bewundernd zu ihm auf, wie bei allen öffentlichen Auftritten in 52 Jahren Ehe. Die offizielle Geschichte des Paars gleicht einem amerikanischen Märchen. Doch zu ihrer ersten Begegnung führen kühle Berechnung und der Wunsch nach sozialem Aufstieg: Die nur mäßig erfolgreiche Schauspielerin Nancy Davis braucht einen Ehemann, und Ronald Reagan, damals Chef der Schauspielergewerkschaft, scheint der aussichtsreichste Kandidat. 1952 bekommt Nancy, was sie will. Von da an sorgt sie im Hintergrund für die richtigen Beziehungen, vor allem zu Reichen und Superreichen. Das zahlt sich während der gesamten politischen Karriere ihres Mannes aus. Ulrike Brincker und Barbara Biemann blicken in ihrer Dokumentation hinter die Kulissen des Paares. Aufnahmen aus dem Privatarchiv der Reagans, Filmdokumente und die Erinnerungen von langjährigen Vertrauten und Begleitern lassen erahnen, wer die Drehbücher dieser Ehe schrieb.