Als Konrad Duden als Lehrer in den Staatsdienst eintritt, ist die nationale Frage nach wie vor nicht geklärt - und damit auch nicht die der deutschen Sprache. Zahlreiche deutsche Dialekte und ebenso viele Schreibweisen: Welches Deutsch ist das richtige?
Bei seiner Arbeit als Pädagoge ist Duden unmittelbar mit den Problemen der deutschen Sprache konfrontiert, die aus der Kleinstaaterei und der regional unterschiedlichen Entwicklung resultieren. Die einheitliche Rechtschreibung wird zu seiner Herzensangelegenheit.
Nach der Reichsgründung 1870 gibt es endlich einen deutschen Nationalstaat, eine einheitliche deutsche Rechtschreibung dagegen nicht. Vor allem für Schüler ist dieser Zustand schwierig. Deshalb erlässt Konrad Duden für seine Schule eine verbindliche Schulorthographie.
Auch nach Konrad Dudens Tod 1911 wird die Debatte um die deutsche Rechtschreibung fortgeführt. Während der deutschen Teilung gibt es sogar zwei verschiedene, unabhängige Duden. Nach der Wiedervereinigung folgt 1996 die bislang letzte Rechtschreibreform.