Hunderte von Schaulustigen drängen sich am 14. Juli 1965 in den Hamburger Schwurgerichtssaal, um das Urteil über Eva Mariotti zu hören. Die 47-jährige Schöne mit dem exotischen Namen ist angeklagt, mit ihrem Bekannten die reiche Zahnarztwitwe Maria Moser im noblen Hamburg-Eppendorf ermordet zu haben. Sie war tot in ihrer Wohnung gefunden worden, mit einem Tuch um den Hals. Der Verdacht fällt auf Mariotti und ihren Freund Erich Sterba. Beide pflegten Umgang mit der alten Dame und hatten Hamburg zwei Tage vor der Entdeckung der Leiche verlassen, um – so heißt es – von der Schweiz aus nach Südamerika zu gehen. In Brasilien wird Mariotti erkannt und ausgeliefert. Ihr Freund gesteht in Prag einen Doppelmord. Während Eva das Ave Maria sang, sei die Witwe von Erich Sterba erschlagen und dann von der Mariotti obendrein gewürgt worden.