Zum 35. Jahrestag des Mauerfalls erzählt die dreiteilige Doku-Serie vom Leben junger Menschen in der DDR. "Jungsein in der DDR" – das bedeutete Aufwachsen in einem abgeschotteten Staat, in dem das eigene Leben von festen Vorgaben bestimmt war. Die Doku-Reihe taucht ein in die Alltagswelten der Jugend im Osten und beleuchtet ihre Träume und Herausforderungen. Wie lebten sie ihren Wunsch nach Freiheit, wie suchten sie nach Wegen, ihre Grenzen auszutesten und sich Freiräume zu schaffen? Was bedeutete es, in einem System zu leben, das den eigenen Zukunftsplänen oft im Weg stand? Die Serie gibt Einblicke in das Lebensgefühl einer Generation, die sich zwischen staatlichen Erwartungen und eigenen Träumen bewegte – und damit ihre ganz eigenen Spuren hinterließ.
In den frühen 70er Jahren herrscht in Ost-Berlin ein Mangel an Nachtleben und alternativen Kulturangeboten für die Jugend. Rudi Mucke und seine Kommilitonen aus Ilmenau schließen diese Lücke und gründen den Jugendclub „Die BOX“ am Boxhagener Platz. Mit seinem innovativen Programm wird der Club schnell zum Treffpunkt der Jugendkultur, gerät aber auch ins Visier der Staatssicherheit. Als der West-Berliner Radio-Moderator Lord Knud den Club im RIAS bewirbt, reagiert das Regime und die BOX wird geschlossen. Gleichzeitig versucht das MfS, Mucke als Spitzel anzuwerben, doch er verweigert die Zusammenarbeit und kämpft um den Erhalt des Clubs. Obwohl er keine Verpflichtungserklärung unterschreibt, wird er in den Stasi-Akten vermerkt. In den 90er Jahren wird dieser Eintrag Mucke zum Verhängnis: 1994 wird er als Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen in Berlin-Lichtenberg aufgrund einer Fehlinterpretation der Akten von einer Ehrenkommission als „unzumutbar“ eingestuft. Verzweifelt nimmt
Frank möchte Offizier werden, Pierre strebt eine Karriere als Schauspieler an, und Josefine träumt davon, modische Kleidung zu produzieren und zu verkaufen. Rike hingegen steht unter Druck, ihre Kommilitonen auszuspionieren, während Wolle es verboten ist, Technik zu verkaufen. Kalle wird nach einem Konzert seiner Punk-Band „Zerfall“ verhaftet. Diese sechs Geschichten stehen exemplarisch für das Leben in der DDR, ein Land, das es nicht mehr gibt. Die Protagonisten berichten von ihrer Jugend und den Konflikten, die sie während der Diktatur erlebten. Zwischen Anpassung und Rebellion, Freundschaft und Verrat, mussten sie Entscheidungen treffen, die ihr Leben prägten. Anschaulich schildern sie, warum viele Dinge, die heute selbstverständlich erscheinen, damals in der DDR alles andere als gegeben waren. Der Film schafft einen neuen Blick auf die DDR-Jugend und stellt die Frage, wie junge Menschen heute in solchen Situationen reagieren würden.