Engel sollen am Bau der Felskirchen von Lalibela in Äthiopien beteiligt gewesen sein, weil niemand sich vorstellen konnte, dass Menschen fähig sind, Derartiges zu schaffen. Auf 2.600 Metern Höhe begannen vor über 800 Jahren unbekannte Handwerker auf Geheiß eines christlichen Königs, mehrstöckige Kirchen in die rote Basaltlava zu meißeln. Überliefert sind Legenden, die bis nach Europa von einem sagenhaften christlichen Reich am Horn von Afrika kündeten: Ein zweites Jerusalem verberge sich hinter den äthiopischen Bergen. Die originale Ausstattung der Felskirchen mit Gemälden, Fresken und Handschriften ist noch in vielen Teilen erhalten. Die Kirchen erzählen die Geschichte des ältesten christlichen Staatswesens, das allen Bekehrungsversuchen widerstand. Die Felskirchen von Lalibela zählen seit 1978 zum UNESCO-Welterbe. "Christentum und heilige Berge in Ostafrika", das 13. Kapitel des 3sat-Thementags "In 24 Stunden um die Welt", stellt außer Lalibela auch die Welterbestätten Fasil Ghebbi und die Ruinen von Aksum in Äthiopien sowie den heiligen Berg Gebel Barkal und die Napata-Region im Sudan vor.