Gutsherrin und Generalwitwe Warwara Stawrogina kehrt beruhigt vom Besuch ihres Sohnes Nicolai aus dem Ausland zurück. Die kleine russische Gouverneurstadt, in der sie gesellschaftlicher Mittelpunkt ist, wird vom Skandal verschont bleiben: Nicolai hat sich soeben in Genf standesgemäß verlobt. Alle Gerüchte über sein ausschweifendes Leben werden damit verstummen. Und wenn er tatsächlich in politische Umtriebe verwickelt sein sollte – die Ehe mit der schönen und reichen Lisa Tuschina wird ihn zähmen. Doch in Genf ist es inzwischen zu Spannungen zwischen Nicolai und Lisa gekommen, obwohl Nicolai seine Geliebte, eine verheiratete Lehrerin, verabschiedet hat. Auch ist Nicolais Freund, Pjotr Werchowenskij, nicht so schnell bereit, seine politischen Pläne aufzugeben. Und dazu braucht er Nicolai. Derweil debattiert man in Warwaras Salon über die Liberalen Ideen des Westens. Besonders jetzt, nach der Aufhebung der Leibeigenschaft, will man auf keinen Fall in den Geruch der „Rückschrittlichkeit“ geraten; zu beklagen bleibt freilich der immer mehr um sich greifen Nihilismus der Jugend… (Text: einsfestival)