Müller ist siebzehn Jahre alt und Schweißer, als sein Vater viel zu früh stirbt. Fortan ist es an ihm, für den Lebensunterhalt der Familie aufzukommen. Eine große Bürde. Doch dann bietet sich eine Gelegenheit, die ihm eine neue Perspektive öffnet: Der hochbegabte Amateurfußballer bekommt das Angebot für den ambitionierten Regionalligisten FC Bayern zu spielen – und dort ein Zubrot zu verdienen.
Maiers Vater arbeitet in der Psychiatrie. Das Geld ist immer zu knapp. Aber der kleine Sepp hat eine große Lebensfreude, gepaart mit einem Humor, der ihn im Leben viele Dinge einfacher bewältigen lassen wird als zum Beispiel Müller. Und er hat einen Vater, der alles für ihn tut; der sogar eigenen Job aufs Spiel setzt und schließlich verliert, um Sepp einen Wunsch zu erfüllen. Fortan nagt die Familie vier Jahre am Hungertuch.
Beckenbauer hat keinerlei Probleme mit dem Ruhm. Er scheint – und das erkennt sein Manager Schwan schnell – die ideale Figur, er hat vermarktbares Starpotenzial. Mit ihm kann endlich das große Geld verdient werden. Er ist ein Geschäftsmodell. Denn Beckenbauer hat ein unvergleichliches Charisma. Nichts, was er tut, sieht nach Arbeit aus, alles ist von einer Leichtigkeit und Eleganz erfüllt. Der Franz, der kann’s – immer mit der attraktiven und Klatschblatt-kompatiblen Ehefrau Brigitte an seiner Seite.
Breitner verkörpert das Gegenteil vom eleganten Beckenbauer. Er ist der einzige Sohn eines Verwaltungsbeamten. Er will von Tag eins an am Denkmal Beckenbauer rütteln, er wird zum Herausforderer, zum Revoluzzer. Breitner ist selbst Herausforderungen gewohnt, und er nimmt sie an, egal, was kommt. Ein Kämpfer, wie ihn die Mannschaft bis dato noch nicht hatte. Er wuchs unter einem strengen Vater auf, er hat Rückenprobleme und sieht nicht gut, aber das ist ihm egal. Dann muss er eben härter trainieren als die anderen.
Uli Hoeneß rüttelt weiter an der romantischen Ursprungsidee von den elf Freunden, die füreinander einstehen und gemeinsam durch dick und dünn gehen. Hoeneß denkt groß, größer noch als Manager Schwan. Der „schnellste Stürmer Europas“ ahnt, dass im Fußball ein Geschäft schlummert, das sein Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft hat. Als Sohn eines Metzgers hat er früh gelernt, was es bedeutet, eine optimale Gewinnspanne zu erwirtschaften. Dieses Know-How kommt ihm als Fußballprofi nun zugute: Er organisiert Autogrammstunden, Homestorys und Werbeverträge, und zwar nicht nur für sich, sondern auch für seine Mitspieler, allen voran Paul Breitner. Das kommt nicht bei allen gut an, vor allem Franz Beckenbauer stört sich am unternehmerischen Ehrgeiz seines Mannschaftskameraden.
Unter der Leitung von Bundestrainer Helmut Schön fahren die fünf Super-Bayern zur WM im eigenen Land. Ergänzt durch die Top-Spieler Schwarzenbeck, Vogts, Netzer, Overath und viele mehr. Doch der Favorit für das Turnier ist nicht die BRD, sondern die Niederlande mit ihrem „Fußball total“ und ihrem Superstar Johan Cruyff. Zusätzlich ist das Klima innerhalb der deutschen Mannschaft alles andere als gut: Die Bayern sind sich untereinander nicht mehr grün, außerdem hat man herausgefunden, dass Italiener und Holländer wesentlich höhere Prämien erhalten als der DFB zahlen will.
Im Sommer 1965 gelingt dem FC Bayern München der Aufstieg in die Bundesliga. Großen Anteil daran haben fünf aufstrebende Fußballer, die auch heute noch untrennbar mit dem Verein und dem Deutschen Fußball verbunden sind: Gerd Müller, Sepp Maier, Franz Beckenbauer, Paul Breitner und Uli Hoeneß. Neben den persönlichen Lebenswegen, erzählt die Serie von einer Mannschaft zwischen 1965 und 1974, die aus dem Nichts kam.