Brücken und Straßen bröckeln, Großprojekte verzögern sich, die Digitalisierung bleibt auf der Strecke – in Deutschland klafft die Sanierungslücke. Der Investitionsstau in Städten und Kommunen erreicht mittlerweile den Rekordwert von 159 Milliarden Euro. Der Städte- und Gemeindebund beklagt: Deutschland lebt von der Substanz. Besonders groß ist der Sanierungsbedarf bei der Verkehrsinfrastruktur. Beispiel die A1 bei Leverkusen: Seit vielen Jahren ist die marode Autobahnbrücke über dem Rhein ein Nadelöhr. Pendler stehen auf der Brücke im Dauerstau. Lkw werden umgeleitet. Helmut Schmitz, Speditionsunternehmer aus Pulheim bei Köln, steht mit seinem Fahrer Thomas an der Deutschlandkarte in seinem Büro und plant die nächsten Routen. Genervt berechnet er die Kilometer der nächsten Speditionsfahrt. „Seit Jahren ist die Rheinbrücke wegen Einsturzgefahr für Lkw gesperrt. Das heißt, wir müssen dieses Verkehrsnadelöhr weitläufig umfahren. Wie viel Zeit und Geld mich das kostet, interessiert keinen!