Jede Metropole hat ihre Wiege, ihren alten Kern, auch die deutsche Hauptstadt. Was aber ist vom historischen Alt-Berlin geblieben, welche Spuren hat es hinterlassen? Die Dokumentation rekonstruiert die Chronik des Verschwindens von Alt-Berlin und lässt durch aufwendige 3-D-Animationen, zum Teil neuentdecktes Archivmaterial und lebendige Erinnerungen den alten Kern Berlins wiederauferstehen. Alt-Berlin, das ist die Gegend zwischen Alexanderplatz, Stadtschloss und Spittelmarkt. Doch, wo einst die mittelalterliche Stadt mit geduckten Häusern, engen Gassen, Fachwerk und Kopfsteinpflaster, mit Kirchen und Klöstern zu finden war, bestimmen heute breite Straßen, Parkhäuser und DDR-Architektur die Stadtlandschaft. Der alte Kern ist überbaut, abgerissen, zerbombt, gesprengt. Verschwundene, verlorene Identität einer Stadt. Nur wenige Spuren deuten darauf hin, dass Berlins Kern schon 800 Jahre alt ist. Die Stadt hat keinen Gründungsmythos. Was jedoch kaum bekannt ist: Berlin ist schon von Beginn an eine Erfolgsgeschichte. Heute erweckt der Schloss-Neubau oder die Allee Unter den Linden den Anschein, die historische Mitte der deutschen Hauptstadt zu sein, doch Berlin ist viel älter als die touristischen Prunkstücke. Mit dem Bau des Roten Rathauses Mitte des 19. Jahrhunderts begann Alt-Berlin mehr und mehr unsichtbar zu werden. Historische Substanz verschwand, an den Reißbrettern entstanden immer wieder Visionen eines Zentrums ohne Altstadt. Als vor genau einhundert Jahren die Metropole Groß-Berlin entstand, waren die schmalen Altstadt-Straßen immer noch lebendige Orte. Der großflächige Abriss begann unter den Nationalsozialisten, der Krieg zerstörte die Stadt massiv, die DDR-Stadtplanung löschte den alten Stadtgrundriss aus. Alt-Berlin ist heute überbaut, die letzten Zeugnisse und Spuren – ein Fall für Stadtforscher und Archäologen. Die Suche beginnt immer wieder unter dem Asphalt. Überraschendes kommt ans Licht: die Grundpfeiler des mittelalterlichen Rathauses oder 4000 Skelet