Nur wenige Straßen in Berlin sind so bekannt, so beliebt und so berüchtigt wie die Schönhauser Allee. Bis heute ist diese Straße in Berlin-Prenzlauer Berg ein Ort der Geschichte und der Geheimnisse. Früher lebten hier Arbeiter und Angestellte, Oppositionelle und Hausbesetzer, Homosexuelle und Künstler. Die Schönhauser Allee war eine wichtige Verkehrsader, ein Ort der Subkultur und ein Ort des Widerstands. Bis zum Zweiten Weltkrieg war die Straße auch ein Ort jüdischen Lebens, zu DDR-Zeiten eine Einkaufsstraße und eine Vergnügungsmeile und Protokollstrecke für Staatsgäste. Ende der 1980er-Jahre wurde sie ein wichtiges Zentrum der Opposition. Zeitzeugen erinnern sich an ihre Erlebnisse und ihre Erfahrungen in der Schönhauser Allee. Walter Frankenstein, der Mitte der 1930er-Jahre ins jüdische Waisenhaus kommt, erzählt, wie er dort seine spätere Frau kennenlernt und 1943 mit ihr untertaucht. Ulrich Pfeifer flieht kurz nach dem Mauerbau durch einen Abwasserkanal nach Westberlin. Flake zieht Mitte der 1980er-Jahre in ein besetztes Haus und wird Mitbegründer der Band „Feeling B“. Mara Mrusek nimmt Anfang Oktober 1989 an den Mahnwachen in der Gethsemanekirche teil und wird mit ihrem Freund von der Staatssicherheit observiert. (Text: rbb)
Name | Type | Role | |
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Thomas Zimolong | Writer | ||
Thomas Zimolong | Director |