Im Bendlerblock ging es immer wieder um deutsche Geschichte: Krieg oder Frieden, Diktatur oder Demokratie. Verschwörungen fanden in diesen Mauern statt – und Hinrichtungen. Heute ist der Baukomplex am Landwehrkanal der Berliner Sitz des Bundesverteidigungsministeriums. 1911 wurde mit der Errichtung des Gebäudekomplexes im Tiergartenviertel begonnen. Der Neubau war für das Reichsmarineamt bestimmt, das unter Großadmiral Alfred von Tirpitz mit seiner Flottenrüstung und seinem Einfluss auf die Politik maßgeblich zum Konflikt mit England beitrug – und dadurch zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Nach dem verlorenen Krieg blieb weiter Militär in dem Gebäude, das Reichwehrministerium und die Heeresleitung zogen ein. Ihr Handeln war von Anfang an geheimnisumwittert. Das Militär war ein Staat im Staate, sorgfältig von der Öffentlichkeit abgeschirmt.