Am Rande Berlins quartierte Friedrich der Große 1740 seine ungeliebte Gattin Elisabeth Christine mit den Worten ein: „Hier lass dich nieder, hier kannst du schön hausen.“ Damit bekam das Schloss für Jahrhunderte seinen Namen: Schönhausen. Im Schloss hausten die Preußen, die Nazis und die Russen. Ein geheimnisvoller Ort für Liebesaffären und Staatsaktionen. Hier traf sich Königin Luises schöne Schwester Friederike mit ihren Liebhabern, hier deponierte Goebbels so genannte „entartete Kunst“, um sie für Devisen an reiche Westeuropäer zu verhökern, und hier befanden sich die ersten Wohnzimmer der sozialistischen Staatsmacht DDR. Schloss Schönhausen glänzte als Schauplatz diplomatischer Events: Chruschtschow, Castro, Ho Chi Minh, Nasser, I. Gandhi, Schah Reza Pahlevi, Gorbatschow zeigten sich beeindruckt von dem zum proletarischen Gästehaus umfunktionierten Adelssitz. (Text: rbb)