Ulrike Finck paddelt erstmals durch (in) den Nordwesten Brandenburgs. Die meisten kennen den Landstrich nur aus dem ICE schauend, Tempo 200, Berlin-Hamburg. Plattes Land! Das ist ausgesprochen bedauerlich, denn die Prignitz - der bevölkerungsärmste Landkreis Deutschlands - hat viel zu bieten. Die Wasserwanderung beginnt auf der Elbe bei Gnevsdorf. Hier mündet die Havel in die Elbe. Links hinterm Deich Sachsen-Anhalt, rechts Brandenburg. Die Landesgrenze verläuft mitten durch die Elbe. Ulrike Finck paddelt stromabwärts Richtung Wittenberge. Je nach Strömung, ist dies eine ausgesprochen relaxte Angelegenheit. Wasserwanderer lassen sich treiben und genießen die überwältigend schöne Landschaft. Die Elbe ist hier als Biosphärenreservat ausgewiesen und weitgehend naturbelassen. Es gibt Sandstrände, Inseln und Deiche, auch Baden ist möglich. Auf dem Deich: Der Elbe-Radwanderweg. Hinterm Deich: Bullerbü in Brandenburg. Hier liegen, noch halb im Dornröschenschlaf, die vielleicht schönsten Dörfer Brandenburgs. Wäre das nicht so weit weg vom Schuss, hätte hier schon halb Berlin ein Backsteinhäuschen im Grünen. Nach etwa 20 Kilometern auf der breiten Elbe paddelt Ulrike Finck ganz einsam auf der Stepenitz. Der Nebenfluss der Elbe schlängelt sich gut 80 Kilometer durch die Prignitz und gilt als eines der saubersten Gewässer Deutschlands. Forellen, Lachse, Flussmuscheln und viele Kilometer Einsamkeit. Von Wolfshagen geht es über Perleberg bis nach Wittenberge. Hier darf nur flussab gefahren werden und auch nur dann, wenn der Pegel über 50cm liegt. In Wittenberge mündet die Stepenitz in die Elbe. Dort erkundet die beliebte rbb-Moderatorin den großen Flusshafen. Gerade vom Wasser aus lässt sich das industrielle Erbe der Stadt gut betrachten. Dann geht es weiter auf der Elbe Richtung Lenzen. Mitten im Fluss: das Dreiländereck Brandenburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Hier in der Gegend hat es ganz schön lange gedauert, bis sich die Lebensverhältnisse Ost und West einige