Den Südwesten durchziehen besonders viele Ferienstraßen mit beeindruckenden Landschaften und entlang vieler Sehenswürdigkeiten. Manche davon sind traditionsreiche Strecken, die schon in den 50er Jahren die Touristen anzogen – andere sind erst in jüngerer Zeit entstanden. Die Filme gehen auf Spurensuche und treffen Menschen, die an der Straße leben, arbeiten oder sie durchfahren. Historische Filmaufnahmen erzählen davon, wie es früher dort aussah. So entstehen moderne Roadmovies mit nostalgischen Rückblicken entlang der Ferienstraßen im Südwesten. Es ist eine Region, die schon immer Tüftler hervorgebracht hat. Daraus ist eine Tradition der Feinmechanik und Uhrenherstellung entstanden, die bis heute entlang der Uhrenstraße lebendig geblieben ist.
Im Jahr 1935 offiziell von Gauleiter Bürkel eröffnet, war die Weinstraße ein erfolgreicher Marketing-Coup der Nationalsozialisten, um Weinabsatz und Tourismus anzukurbeln. Trotz Zweitem Weltkrieg und Zusammenbruch des NS-Staates: Die Weinstraße blieb auch in der Bundesrepublik, touristisch und wirtschaftlich betrachtet, eine Erfolgsgeschichte – bis heute. Viele Menschen an der Weinstraße leben vom Weinbau. Gerhard Hoffmann zum Beispiel, einer der ersten Bio-Winzer in Rheinland-Pfalz. Obwohl aktives CDU-Mitglied und bekennender Katholik, wurde er in den ersten Jahren als „grüner Bombenleger“ angefeindet. Ihm sind selbst viele der gesetzlichen Regelungen des Bioanbaus heute nicht streng genug. Lieber verzichtet er aus Gewissensgründen auf Ernteerträge als in Sachen Bio kleinste Kompromisse einzugehen.
Oberschwaben ist eine Region mit einer ganz eigenwilligen Geschichte und genauso eigenwilligen Menschen – eine sehr katholische Gegend, die es sich lange im Windschatten des protestantischen Nordens gemütlich gemacht hat. Über lange Zeit blieben die barocken Kostbarkeiten, die hier überall am Wegesrand liegen, quasi unentdeckt. Ab 1966, mit der Einrichtung der Oberschwäbischen Barockstraße, kamen dann mehr und mehr Bewunderer der einzigartigen Bauwerke in die Region. Inzwischen gibt es zahlreiche Erweiterungsrouten von insgesamt 760 Kilometern, durch Baden-Württemberg und Bayern bis hinunter in die Schweiz und nach Österreich. Die Strecke: im Zickzack von Bad Schussenried an den Bodensee und wieder hoch nach Bad Wurzach.
Ein SWR Filmteam fährt die Schwarzwaldhochstraße entlang – entstanden ist eine Dokumentation im Roadmovie-Stil. Sie erzählt von Blüte und Niedergang einer legendären Hoteltradition, von Sommerfrische und Wintersport, von einer bedrohten Naturlandschaft durch den Klimawandel und den Chancen einer touristischen Neuausrichtung durch den Nationalpark Schwarzwald. Erinnert wird auch an die Vergangenheit als Militärstraße der Luftverteidigungszone West mit dem „Führerhauptquartier Tannenberg“. Der Film wirft einen lebendigen Blick auf eine bewegte Geschichte mit teils unveröffentlichten Archivbildern.