Die Sonne lockt das Leben bis zu 60 Meter hoch in die Wipfel der Bäume des südamerikanischen Regenwalds. Die Bewohner führen ein Leben über dem Abgrund, über schwindelerregender, gefährlicher Tiefe. Und doch wollen sie alle hier bestehen. Denn viele Gewächse und einige größere Tierarten können nur überleben, wenn sie ausreichend Licht bekommen. Die Tiere und Pflanzen, die sich hier behaupten, haben sich – jeder auf seine Weise – an einen der schwierigsten Lebensräume der Erde angepasst. Dabei haben es die Sonnenanbeter nicht leicht: Unten, in Bodennähe, ist es finster und feucht. Das Bedürfnis, aus dem Schatten der anderen herauszutreten, zwingt die Bäume, höher und schneller zu wachsen als anderswo. Das Streben hoch hinaus ist unter den Tieren eine allgegenwärtige Herausforderung, die ständige Höchstleistung erfordert. Das extreme Klima im Kronendach ist eine zusätzliche Dimension im gnadenlosen Überlebenskampf: Sonnenglut wechselt mit eisigen Wolkenbrüchen – jede Wetterlage birgt neue Prüfungen. Auch der junge Totenkopfaffe, das Nesthäkchen, muss sich in dieser ungewissen Umgebung alleine zurechtfinden. Seine Streifzüge offenbaren die ganze Bandbreite an Abenteuern, die es hier oben im Kronendach des Regenwalds zu bestehen gilt, zum Beispiel, als er bei einem Adlerangriff den Kontakt zu seiner Gruppe verliert.