Im linken Milieu ist Antisemitismus verpönt. Man hat aus der Geschichte gelernt, heißt es. Doch unterdrückte antijüdische Ressentiments sind im Umgang mit dem jüdischen Staat auch in diesem Lager auffindbar. Israel wird dabei zur Projektionsfläche antijüdischer Gefühle.
Radikalisierte Muslime protestieren in Deutschland gegen Israel. Dabei werden häufig Israelis und deutsche Juden in einen Topf geworfen, jüdische Einrichtungen und jüdische Deutsche immer wieder Ziel von Angriffen. Die Gründe hierfür finden sich im Islamismus.
Rechtsextremer Terrorismus gegen Juden ist spätestens seit dem Attentat von Halle 2019 offensichtlich. Daneben gibt es revisionistische Ansätze rechter Vordenker, die NS-Geschichte neu zu interpretieren. In Institutionen und Organen des Staates gibt es immer wieder rechtsextreme Vorfälle.
Im Alltag manifestieren sich "kryptische Formen" eines antijüdischen Ressentiments: Ob bei den Querdenkern, in der Kulturszene oder auf Social Media - über Juden wird häufig in Chiffren gesprochen, die dennoch klar und deutlich sind.