Zürich ist nicht nur die Stadt der Banker und Bäder, sondern auch der Bienen. „Dank der vielen Dachgärten ist Zürich für die fleißigen Tiere ein Schlaraffenland“, weiß Stadtimkerin Helena Greter, die die Metropole von einer ganz anderen Seite zeigt. In der nahe gelegenen Region Toggenburg sammelt Astrid Nigg Kräuter und Blumen, um daraus Seife herzustellen ganz ohne Konservierungsstoffe. Die Dokumentation begleitet die Toggenburgerin auf ihren Streifzügen über die Bergwiesen und in ihr Seifenlabor. Südwestlich liegt Einsiedeln, der wichtigste Wallfahrtsort der Schweiz und Zentrum der Marienverehrung. Die Schwarze Madonna wird auch von Hindus oder Muslimen verehrt und beschenkt, meist mit wertvollem Schmuck und Kleidern. Für ihr Styling ist Pater Gerold zuständig. Sein Mitbruder Pater Lorenz präsentiert in der Bibliothek des Klosters seinen Schatz, eine protestantische Bibel: „Auch die hat bei uns Platz. Denn wir sind offen.“ Nur einen Steinwurf von Einsiedeln entfernt liegt der Vierwaldstättersee. Jeden Morgen, noch vor Sonnenaufgang, holt Gottfried Hofer die Netze ein. Er ist einer der letzten Seefischer hier. Die Route führt weiter ins Berner Oberland zur Rotstockhütte auf über 2.000 Metern. Hier unter dem Schilthorn beherbergt Hüttenwartin Luzia Gisler über den Sommer Wanderer. Versorgt wird sie aus der Luft, der Helikopter kommt einmal die Woche mit 750 Kilogramm Lebensmitteln. Ein paar Hänge weiter macht Bauer Daniel Rubin Raclette-Käse auf der Alp. Wenn er mal frei hat, schwingt er die Fahnen. Sein kleiner Sohn Markus eifert ihm schon nach: Eiger, Mönch und Jungfrau fest im Blick.
Patrizia Mariani hat ihr Glück in der Region Franches-Montagne im Norden des Juras gefunden. Hier, in der Heimat der Freiberger, der letzten Schweizer Pferderasse, arbeitet sie als Reittherapeutin. Natur, Pferde und viel Platz, viel mehr gibt es hier nicht. Direkt am Reitplatz hält der kleine rote Zug, wie ihn sein Fahrer liebevoll nennt. Mit ihm fahren wir weiter durch das Jura. Lokführer Olivier Luder liebt seinen Beruf, seine Heimat und sein Akkordeon. Aus einem Hochtal des Waadtländer Jura stammt der Käse Vacherin du Mont-d’Or, der traditionell in Fichtengürtel gehüllt wird. Die Holzbänder schält Marianne Golay aus der Baumrinde. Die Reise führt weiter zum Genfer See in das Weinanbaugebiet Lavaux. Es ist bekannt für den Chasselas-Wein. Neue Rebsorten sollen sich dem Klimawandel und dem sich wandelnden Geschmack anpassen. Weiter geht es nach La Tour-de-Peilz, wo Comic-Künstler Derib seine Werke zeichnet. Sein „Yakari“ ist über die Grenzen hinaus berühmt. Das Kamerateam schaut ihm beim Zeichnen zu und lernt seine Familie kennen. Am Großen Sankt Bernhard sind die Bernhardiner-Hunde beheimatet. Melanie Scheidegger ist Tierpflegerin der Fondation Barry, die die ehemaligen Bergrettungshunde züchtet. Sie führt die Hunde mit Touristen durch die Berge. Vor der Kulisse des Matterhorns spielen jedes Jahr im September Musiker des Scharoun Ensembles. Geleitet wird das Zermatt Music Festival von Patrick Peikert. Die Dokumentation begleitet ihn durch den Ort und lässt schließlich die Reise mit dem wundervollen Doppelkonzert von Brahms ausklingen.
Irene Petraglio mahlt in der 400 Jahre alten Mühle von Bruzella das beliebte Polentamehl. 13 Tonnen produziert sie im Jahr und verkauft es vor allem an die umliegenden „Grotti“, die typischen Ausflugslokale. Oberhalb von Ascona kocht Familie Ghilardi in ihrem Grotto die Polenta auf dem offenen Feuer. Dafür kommen die Wanderer gerne hier hoch und auch für den tollen Ausblick über den Lago Maggiore. Die Inseln von Brissago sind die Attraktion des Sees. Wegen des besonderen Mikroklimas wachsen hier über 50.000 Pflanzen aus allen Kontinenten. Gepflegt werden sie von Gärtner Mattia Boggia. Auf dem Festland in Melide, der südlichsten Stadt der Schweiz, haben die Tessiner gleich das ganze Land nachgebaut. Die Freiluftanlage zeigt die Schweiz im Maßstab 1:25 zum Anfassen echt. In den Wäldern um Bergün sucht Andrea Florinett nach den richtigen Bäumen für Gitarren. Oft trocknet das Klangholz jahrelang, bevor es für den Instrumentenbau geeignet ist. „Das ist wie beim Wein, je länger, desto besser“, meint der Bündner Holzhändler. Noch weiter im Norden erstreckt sich das Appenzeller Land. Es gehört zu den traditionsreichsten Gegenden der Schweiz. So jodelt sich das Jugendchörli Appenzell regelmäßig an die Spitze des Landes. Die Kinder proben in freier Natur und zur Aufführung tragen sie Tracht. Der typische Appenzeller Schmuck wird von Roger Dörig gemacht von Hand. Seine Unikate werden von Bauern getragen und nicht zuletzt von den Kühen. Jeden Herbst werden im Appenzell die Viehschauen veranstaltet. Die Bauern der Umgebung kommen zusammen und wählen die schönste Kuh aus Misswahlen mal anders.