Der Tanz gehört zu den existenziellen Bedürfnissen des Menschen. Das zeigte sich nicht nur in den wilden 20er Jahren, als die Menschen auf die Weltwirtschaftskrise mit einem Swing- und Charleston-Hype reagierten. Auch in der Corona-Pandemie überflutet eine globale Welle der Tanzbegeisterung die Social-Media-Kanäle. Und es wird deutlich: Die Jugendkulturen dieser Welt teilen heute eine gemeinsame Tanzsprache. Denn weltweit wurden viele Volkstänze innerhalb der letzten hundert Jahre fast vollständig von Tanztraditionen der afrikanischen Diaspora verdrängt. Über die korrekte Bezeichnung dieser Tänze wird bis heute debattiert. Der Sammelbegriff Streetdance ist geläufig, in Frankreich heißen sie Danses Urbaines und drängen seit zwei Jahrzehnten vom Rand der Gesellschaft in die Tempel der Hochkultur.