Verbrechen, zumindest jene mit tödlichem Ausgang, sind so vielfältig wie die Charaktere und die Fantasien derjenigen, die sie begehen. Aber was steckt hinter einer Tat? Wie genau wurde das Opfer verletzt, warum starb es? Auf dem Weg, die Wahrheit hinter einem Verbrechen zu ergründen, ist der Rechtsmediziner eine zentrale Figur. Er ist es, der den Toten ihre letzten Geheimnisse entlockt. Die Spuren eines Gewaltverbrechens können winzig sein: eine versteckte Stichwunde, die sich wieder geschlossen hat, Unterblutungen der Haut als Folge von Erstickung, die mikroskopisch kleine Spur einer Injektionsnadel. Die renommierten Rechtsmediziner Prof. Klaus Püschel (Hamburg) und Dr. Benjamin Ondruschka (Leipzig) werden immer dann von den Ermittlungsbehörden hinzugezogen, wenn sie bei ihrer Aufklärungsarbeit rechtsmedizinische Expertise benötigen. In „Die Geheimnisse der Toten“ stellen die beiden ihre spektakulärsten Fälle vor und tauchen mit den Zuschauern in die Abgründe des nicht mehr menschlichen Handelns ein. Für Püschel sind es die sogenannten Säurefassmorde des Hamburger Kürschners Lutz R., der Ende der 80er-, Anfang der 90er-Jahre zwei Frauen über Wochen in seinem Atombunker auf seinem Reihenhausgrundstück in Hamburg-Rahlstedt gefangen hielt, sie quälte und schließlich ermordete und in Säurefässern entsorgte. Für Ondruschka ist es das Thema Neonatizid - wenn Mütter ihre Neugeborenen töten. Als Rechtsmediziner war er an der Obduktion des im Jahr 2011 gefundenen Säuglings Max Winter beteiligt, der kurz nach seiner Geburt getötet und in einen Altkleidercontainer in Schwarzenberg geworfen wurde. Ein Fall, der weitere Babyleichen mit sich brachte. (Text: ZDF)