Begriffe wie globale Vernetzung, Monopolbildung, Lobbyismus und Sponsoring prägen die moderne Wirtschaftswelt. Doch sind sie beileibe keine neuen Phänomene, ihre Vorläufer reichen weit zurück. Das beweist die zweiteilige Dokumentation über die Kaufmanns- und Bankiersdynastie der Fugger aus Nürnberg. Vor allem Jakob und Anton Fugger bauten ein weltweit operierendes Imperium auf, indem sie Herrscherhäuser mit Krediten versorgten und Päpste finanzierten, aber auch als Kunstmäzene auftraten und mit der Fuggerei in Augsburg die erste Sozialbausiedlung schufen. Der erste Teil erzählt den Aufstieg der Fugger, die sich von einem kleinen Weberunternehmen in Augsburg zu einem europaweiten, zuletzt weltumspannenden Unternehmen entwickelten.
Der zweite Teil verfolgt die weitere Lebensgeschichte Jakob Fuggers, dessen letzte Jahre von Krisen und privaten Enttäuschungen gekennzeichnet sind. Nach seinem Tod übernimmt sein Neffe Anton das Unternehmen und baut es über die Grenzen Europas hinaus bis nach Südamerika aus. In der Vergrößerung und Unkontrollierbarkeit der Firma liegen allerdings auch die Ursachen für den einsetzenden Abstieg der Fugger-Dynastie.