Die Nachricht von der Verwüstung Magdeburgs im Mai 1631 verbreitet sich wie ein Lauffeuer in ganz Europa. Tausende von Flugblättern prangern die bei der sogenannten Magdeburger Hochzeit an Protestanten verübten Gräueltaten an. Selbst in den katholischen Ländern rufen sie Angst und Schrecken hervor. Der Kaiser geht geschwächt aus dieser Belagerung hervor, während die schwedischen Truppen immer weiter nach Süden vordringen. Ihr Einmarsch in Wien hätte das Ende der Habsburger bedeutet. Zu Hunger und Plünderungen kommt ein weiteres Übel: die Pest. Sie rafft die Bevölkerung ganzer Städte dahin, darunter auch Biberach, wo die Wirtin Barbara Gseller lebt. In einem bis heute erhaltenen Bericht schildert sie, wie die Katholiken und Protestanten von Biberach, die bis dahin friedlich zusammengelebt und in derselben Kirche gebetet hatten, nach dem Einmarsch der Schweden gezwungen waren, sich für eines der beiden Lager zu entscheiden. Der Krieg wütet im ganzen Reich, seinen Heerführern eilt ein schrecklicher Ruf voraus. Wallenstein, Pappenheim, Holck und Wrangel häufen bei den Plünderungen gewaltige Schätze an, während die Bevölkerung unter ihren Truppen leidet, die erbarmungslos vergewaltigen, foltern und brandschatzen. Von brutaler Gewalt ist auch die Schlacht bei Lützen geprägt, bei der der schwedische König Gustav II. Adolf das Leben verliert. Eine ausführliche Beschreibung der Schrecken dieses Krieges findet sich im Tagebuch des gefürchteten, doch am Ende kriegsmüden Söldners Peter Hagendorf. (Text: arte)