Die Glaubensfrage in Schottland: Rangers oder Celtic? Protestanten oder Katholiken, königstreue Blaue oder irisch-stämmige Grün Weiße? Durch die Stadt verläuft eine Linie – Glasgow ist geteilt. Das traditionsreichste Derby im Weltfußball, das Old Firm, wurde über 400-mal gespielt. In jedem Derby ist die hohe Bedeutung, die Rivalität, der Hass zu spüren. Celtic ist eher der linke Underdog-Club, während die Rangers herrschaftlich und groß daherkommen. Das Leben in Glasgow ist von Fußball und der jeweiligen Zugehörigkeit gekennzeichnet. Jörg Albertz, der fünf Jahre bei den Rangers spielte, machte sich in den Derbys zum Helden. Leon Balogun, heutiger Profi, sagt, wie die Stadt vor jedem Derby pulsiert. Woher kommt diese fußballerische Glaubensfrage? Und wieso hat sie nach über 130 Jahren immer noch Bestand? Albertz, Balogun, die Trainer, der Pfarrer der Celtic-Gründungskirche, ein Ex-Hooligan der Rangers, Journalisten und Fans erklären die Faszination des Old Firm.
Der Superclásico in Buenos Aires muss seit Jahren ohne Auswärtsfans auskommen. Zu viel ist geschehen - Gewaltausschreitungen, Todesopfer – zu existent ist der Hass der beiden Hauptstadtclubs bis heute. Boca Juniors gegen River Plate – das ist arm gegen reich. Die soziale Herkunft bestimmt das Fan-Dasein in Buenos Aires. Der ehemalige Maradona-Club, beheimatet im armen Stadtteil La Boca, gegen die so genannten Millonarios aus dem betuchten Teil der Stadt. Wenn die Blau-Gelben von Boca bei den Rot-Weißen von River Plate antreten, darf kein Fan Boca begleiten – genauso ist es umgekehrt. Was der unglaublichen Stimmung, den lauten Gesängen und der einzigartigen Atmosphäre des Superclásico jedoch keinen Abbruch tut. Der Superclásico steht auf der Bucket List eines jeden Fußballfans in der Welt. Davon berichten Martin Demichelis, River-Vereins-Legende Beto Alonso, Boca-Edelfeder Ezequiel Fernández Moores und viele weitere Protagonisten des Superclásico - dem größten Derby der Welt.
Pfeffersäcke gegen Punks, elitär gegen bescheiden, konservativ gegen links – das Hamburger Derby hat viele Überschriften. Dabei ist die Rivalität zwischen dem Hamburger SV und dem FC St. Pauli noch recht jung. Die wirkliche Feindschaft entwickelte sich erst in den 80er Jahren. Sankt Pauli, bis dahin noch ein Stadtteilclub, stieg erneut in die Bundesliga auf und zog ein links-alternatives Publikum an. Ein Gegenentwurf zu den sonstigen Fan-Kurven in Deutschlands Stadien – erst recht zu der des HSV. Der Riese aus dem Volkspark belächelte den linken Underdog vom Kiez. Bis dieser aufmüpfig wurde, das Millerntor ausbaute, für viele Fans attraktiver wurde und nun erstmals eine Liga höher spielt. Dieses Derby ist ein politisches, aber auch die Geschichte einer sportlichen Wachablösung, die Hamburg mehr denn je elektrisiert. Darüber sprechen u.a. HSV-Legende Manni Kaltz, St. Pauli-Kapitän Jackson Irvine und bekannte Fans wie Olli Dittrich und König Boris.