An der oberen Adria liegt die Hafenstadt Triest. Eines ihrer Wahrzeichen ist das auf einer Felsklippe erbaute Schloss Miramare. Das gleichnamige Meeresschutzgebiet ist das erste Italiens und bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Fischen und faszinierenden Meereslebewesen. Am Triester Hausstrand „Topolini“ trainiert ein Team der italienischen Schule für Wasserrettungshunde. Die Fellhelden springen wagemutig in die stürmischste See und haben schon über 100 Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Südwestlich der Stadt beginnt die Lagunenlandschaft der oberen Adria: Meer und Flüsse, Inseln und Salzwiesen haben ein faszinierendes Mosaik der Natur geschaffen.
Weniger als 50 Kilometer lang ist der slowenische Teil der Adria im Nordosten. Das Bild der malerischen Küstenstädtchen Piran und Izola ist geprägt von 500 Jahren venezianischer Herrschaft. Die Bucht von Piran ist das Forschungsgebiet des Meeresbiologen Borut Mavrič, der hier Maßnahmen zum Schutz bedrohter Edelschnecken und seltener Steinkorallen untersucht. Nur wenige Kilometer weiter südlich, in Kroatien, formt eine Vielzahl von Archipelen mit weitgehend unberührter Meereswelt das Landschaftsbild. Einer der ungewöhnlichsten ist der aus 14 Inseln bestehende Brijuni-Archipel.
Der Strand von Rimini gehört zu den berühmtesten Italiens. Auf 15 Kilometern Länge warten 250 Strandbäder auf die zahlreichen Gäste. Eines davon erfährt seit 2020 besondere Aufmerksamkeit: das „Bagno 17“. Denn zum ersten Mal ist ein Strandbad ganz in Frauenhand. Die Schwestern Katia und Rossella Nobili und ihre Freundin Barbara Fratti behaupten sich mit Charme und Humor in der Männerdomäne. An der Adriaküste haben viele Meeresschildkröten ein Zuhause gefunden. Immer wieder werden sie durch Fischernetze und Schiffsschrauben verletzt.
Die kroatischen Küstenstädte Split und Dubrovnik liegen in Dalmatien. Die Region ist geprägt von historischen Städten und zahlreichen belebten Inseln. Einige der bekanntesten wie Brač, Hvar und Vis liegen vor der Küste von Split. Die Stadt entstand aus einem römischen Palast und ist heute Wirtschaftszentrum und größter Hafen Dalmatiens. Vor rund hundert Jahren wurde in Split ein ungewöhnliches Ballspiel erfunden: Picigin. Eine Art Wasservolleyball im seichten Wasser. Eine der ältesten Spielerinnen ist die 76-jährige Stanka Bućan, die hier seit 15 Jahren täglich mit ihrer Seniorenmannschaft spielt.
Am Sporn des italienischen Stiefels liegt ein kleines Naturparadies: die Tremiti-Inseln mit einer Unterwasserwelt voller Überraschungen. Eine bunte Vielfalt an Meereslebewesen, Schiffswracks aus mehreren Jahrhunderten und eine riesige Unterwasserstatue locken jedes Jahr Tauchbegeisterte aus aller Welt auf den Archipel. Südlich der Inseln beginnt die Lagunenlandschaft von Varano. Der Lago di Varano ist über Kanäle mit der Adria verbunden. An seinen Ufern gedeihen Kapern und Olivenbäume, zahlreiche Zugvögel rasten hier und das nährstoffreiche Wasser bietet Fischen und Muscheln reichlich Nahrung.
Die Ostküste der Adria wird nach Süden hin immer flacher. Bei Tivat und Kotor in Montenegro säumen noch gewaltige Bergmassive die Ufer. Hier hat sich die Adria tief in das schroffe Gestein eingegraben und eine der imposantesten Buchten an ihrer Küste geschaffen: die Bucht von Kotor. In der Bucht wird leidenschaftlich Boccia gespielt. Bei der jährlichen Boccia-Olympiade haben Božica Ćelanović und ihre weiblichen Verwandten schon den ersten Platz belegt. Im Training spielen sie meist gegen die Männermannschaft der Familie, die es gegen die selbstbewussten Olympiasiegerinnen nicht leicht hat.