Neapel, die drittgrößte Stadt Italiens, wird von zwei aktiven Vulkanen umrahmt. Einer von ihnen ist der Vesuv, der wohl berühmteste Vulkan der Welt: Die Folgen seines Ausbruchs im Jahr 79 nach Christus, der Pompeji, Stabiae und Herculaneum unter einem riesigen Ascheberg begrub, sind in der Region noch heute sichtbar. Seine legendäre Zerstörungskraft lockt Millionen Touristen an, obwohl die Gefahr noch nicht gebannt ist: Je länger der Vulkan schläft, desto größer wird der Druck und desto explosiver kann der nächste Ausbruch werden. Als 1944 in Europa der Zweite Weltkrieg tobte, brach auch der Vulkan aus. Die Eruption forderte 26 Opfer und machte 12.000 Menschen obdachlos. Auf der anderen Seite der Stadt befindet sich eine weitere Bedrohung: die Phlegräischen Felder. Durch unterirdische Magmaflüsse und sich erwärmende Gesteinsschichten hebt und senkt sich das Gelände der anliegenden Stadt Pozzuoli – ein seltenes Phänomen. Innerhalb von 15 Jahren hat sich der Erdboden der Gegend gehoben, was sogar zur Evakuierung eines Stadtteils führte. Doch die knapp eine Million Neapolitaner haben gelernt, mit den unberechenbaren Nachbarn zu leben, aber auch die Ressourcen für sich zu nutzen, wie das vulkanische Tuffgestein. Zusammen mit dem Geologen Vincenzo Albertini besucht Arnaud ein Stollenlabyrinth 40 Meter unter der Stadt, wo das Gestein abgebaut wurde. Alles, was hier fehlt, wurde benutzt, um die Häuser zu bauen. Es ist wie ein Negativabdruck von Neapel. Die Vulkane sind für die Bewohner zugleich Wohltäter und Gefahr, doch der allgegenwärtigen Bedrohung begegnen die Neapolitaner mit Dolce Vita. Als wollten sie den Vulkanen, die ihnen jederzeit alles nehmen können, eine lange Nase ziehen.
Au coeur de la Méditerranée, les volcans ont façonné le destin des îles Éoliennes. Volcan actif, le Stromboli, le plus connu, attire chaque année des milliers de visiteurs pour le fabuleux spectacle des fontaines de laves qui, toutes les trente minutes, s’élèvent à une centaine de mètres. Mais les îles Éoliennes n’ont pas toujours présenté ce visage de paradis terrestre. Bagne, mines de soufre et de ponce aux conditions sanitaires effroyables, terre aride et isolée du continent… : durant des siècles, l’archipel fut considéré comme l’enfer volcanique de l’Italie. Loin du tumulte touristique, dans le village de Ginostra perché sur les hauteurs du Stromboli, Arnaud fait la rencontre de Pasquale, l’un des derniers dépositaires de cette histoire tourmentée.