Richard Löwenherz, der König von England, und Sultan Saladin, Herrscher über Ägypten und große Teile Vorderasiens - diese beiden Männer bekämpften sich Ende des 12. Jahrhunderts mit größter Härte und Verbissenheit. Es ist die Zeit des Dritten Kreuzzugs. Im November 1095 hatte Papst Urban II. die christliche Ritterschaft aufgerufen, nach Jerusalem zu ziehen. Damit setzte er eine Massenbewegung in Gang, mit prägendem Einfluss auf die Geschichte Europas und des vorderen Orients. Bis heute, denn immer noch belastet die damals aufgerissenen Kluft zwischen Orient und Okzident, zwischen Islam und Christentum, das wechselseitige Verhältnis. Die europäischen Ritter erreichten mit Richard Löwenherz das Heilige Land 1191. Der englische König übernahm die Führung der Europäer gegen die zahlenmäßig weit überlegenen Moslems. Dabei erwies sich Richard als glänzender Feldherr. Ihm gelang es, Sultan Saladin mehrere schwere Niederlagen zuzufügen. Doch schlagen konnten sie die muslimischen Heere nicht. Es kam zu einem Verständigungsfrieden, bei dem die Christen für sich große Vorteile aushandeln konnten. Sie bekamen die großen Städte an der Küste zugesprochen. Diese Orte waren für den europäisch-asiatischen Transithandel von großer Bedeutung. Richard von England erhielt den Beinamen "Löwenherz" aufgrund seiner Tapferkeit. Er wurde aber auch bekannt für seine Grausamkeiten. So ließ er dreitausend unbewaffnete moslemische Gefangene nach dem Sieg von Akkon hinrichten. Der blutdürstige Feldherr war aber auch ein guter Diplomat. Er plädierte zum Beispiel bei Verhandlungen dafür, Jerusalem von Moslems und Christen gemeinsam regieren zu lassen, und schlug eine Heirat zwischen seiner Schwester und dem Bruder Saladins vor. Saladin seinerseits war kein verhasster arabischer Despot, sondern ein damals auch in Europa anerkannter Herrscher, der für seine Ritterlichkeit gerühmt wurde. Im Gegensatz zu Richard ließ er nach der Eroberung von Jerusalem, nach sei
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Richard Bedser | Writer |