Heinrich Böll im Gespräch mit Friedrich Luft
In diesem Gespräch aus dem Jahr 1962 ist bei ihm Fritz Kortner zu Gast, einer der großen deutschen Theaterregisseure der Nachkriegszeit. Der 1892 in Wien geborene Kortner wurde in der Weimarer Republik berühmt als einer führenden expressionistischen Schauspieler Deutschlands und Österreichs. Der er bereits vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten von diesen jahrelang antisemitisch angefeindet worden war, emigrierte er über Wien und London nach New York und dann nach Hollywood, wo er als Autor und Schauspieler arbeitete, aber keinen großen Erfolg hatte. Ab 1949 wurde Kortner ständiger Regisseur an den Münchner Kammerspielen und kurz darauf auch am Berliner Schillertheater und in dieser Position einer der führenden Regisseure im deutschsprachigen Raum.
Elisabeth Bergner im Gespräch mit Friedrich Luft
Erich Maria Remarque im Gespräch mit Friedrich Luft
Golo Mann im Gespräch mit Friedrich Luft
Friedrich Luft, einer der bedeutendsten deutschen Theaterkritiker der Nachkriegszeit, hat im Jahre 1963 in einem Pariser Fernsehstudio den damals 42-jährigen Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller Peter Ustinov zu Gast. Dieses sehr vergnügliche Gespräch mit dem Weltbürger Ustinov über dessen multinationale Herkunft, abgeschnittene Bärte, das von ihm als Komödiant präferierte Unterhaltungs- sowie das Brechtsche Volkstheater bildet den Auftakt für die Wiederholung ausgewählter Sendungen der Reihe „Das Profil“ im rbb Fernsehen mit Stars von Bühne und Film der 60er Jahre, in der Fernsehästhetik der damaligen Zeit.
Dieses Mal unterhält sich Friedrich Luft in seiner Sendung aus dem Jahr 1964 mit dem berühmten Kabarettisten Werner Finck. Werner Finck – sein bekanntestes schriftstellerisches Werk ist sicherlich seine Autobiographie mit dem Titel „Alter Narr – was nun?“ – war ein Kabarettist, der aus der Weimarer Republik kommend noch während der Zeit des Nationalsozialismus Kabarett gemacht hat. Dafür kam er dann für einige Monate ins KZ. Überlebt hat Finck letztlich, indem er sich freiwillig bei der Wehrmacht meldete, Funker wurde und sich so dem Zugriff von Goebbels und der Gestapo entziehen konnte. Finck hatte 1929 zusammen mit Hans Deppe in Berlin die Kabarettbühne „Die Katakombe“ gegründet.
Peter Bamm im Gespräch mit Friedrich Luft.
Im Jahr 1964 lud Friedrich Luft den Schriftsteller und Maler Peter Weiss in seine Sendung „Das Profil“ ein. Peter Weiss wurde 1965, also nur ein Jahr nach dieser Sendung, weltberühmt mit seinem Theaterstück „Die Ermittlung“ über den Auschwitz-Prozess in Frankfurt am Main. Zum Zeitpunkt der Sendung kannte man Peter Weiss vor allem aufgrund seines Theaterstücks „Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats, dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade“ und seines Romans „Der Schatten des Körpers des Kutschers“. Als literarisches Hauptwerk von Peter Weiss gilt der in den Jahren 1975 bis 1981 in drei Bänden erschienene Roman „Die Ästhetik des Widerstands“.
Richard Friedenthal im Gespräch mit Friedrich Luft.
1965 unterhielt sich Friedrich Luft in seiner Gesprächsreihe „Das Profil“ mit dem damals noch jungen aber schon weltberühmten Autor Rolf Hochhuth (geb. 1.4.1931). Dessen Theaterstück „Der Stellvertreter“ – ein christliches Trauerspiel, wie er es selbst nannte – hatte 1963 in Westberlin im Theater am Kurfürstendamm unter der Regie von Erwin Piscator Premiere gehabt. Die Auswirkungen dieses Stücks auf das öffentliche Bewusstsein in Deutschland waren enorm und die Debatte darum hält bis heute an. Seit 1963 ist "Der Stellvertreter" in 25 Ländern aufgeführt worden.
Hans Werner Henze im Gespräch mit Friedrich Luft.
Friedrich Luft im Gespräch mit der Schauspielerin Tilla Durieux über ihr Lebenserinnerungen.
Der Schauspieler Ernst Deutsch über seine Liebe zum Theater, seine Jahre im Exil nach der nationalsozialistischen Machtübernahme und seine Rückkehr nach Wien.
Friedrich Luft im Gespräch mit Max Brod. Der Schriftsteller gilt als Entdecker und Förderer Franz Kafkas. In seiner Heimat in Israel war Max Brod auch als Dramaturg am Habimah-Theater tätig.
Im Dezember 1965 traf der Berliner Kritiker Friedrich Luft in einem Studio des SFB für seine damals außerordentlich populäre Gesprächsreihe den ersten Direktor am „Staatlichen Bauhaus in Weimar“, den Architekten Walter Gropius.
Zu Gast bei Friedrich Luft: der Schriftsteller und Dichter Rudolf Hagelstange.
Der Medienunternehmer und spätere Stifter Reinhard Mohn über seine Kriegsgefangenschaft, den Eintritt in das Verlagsgeschäft und die Verstrickungen seines Vaters in verschiedene Organisation des NS-Regimes.
Die international bekannte russische Balletttänzerin, Choreografin und Ballettmeisterin zu Gast bei Friedrich Luft.
Friedrich Luft im Gespräch mit Siegfried Unseld, der wie kein anderer die deutsche Nachkriegsliteratur geprägt hat. Unseld gilt als der bedeutendste Verleger unserer Zeit. Mehr als vierzig Jahre lang leitete er den Suhrkamp Verlag, kaufte den Insel Verlag auf und gründete später den Deutschen Klassiker Verlag.
Im August 1966 zeigt die frisch vom Land Nordrhein-Westfalen zur Professorin ernannte Elisabeth Flickenschildt ihr „Profil“ bei Friedrich Luft. In diesem Gespräch erfährt man viel über Flickenschildts Vorstellung von Theater als Lebensnotwendigkeit, ihre über zwanzigjährige Bekanntschaft und enge Zusammenarbeit mit Gustav Gründgens sowie anstehende Filmprojekte.
Gespräch mit dem Literaturkritiker Friedrich Luft über Frischs Biografie, über "Roman und Drama", Literaturpreise, das Broadway-Theater, das Alter und den Film.
Friedrich Luft im Gespräch mit dem österreichisch-ungarisch-britischer Schriftsteller Arthur Koestler.
Zu Gast bei Friedrich Luft: die deutsche Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin Mary Wigman.
Im Jahr 1967 hat Friedrich Luft einen der wenigen deutschen Broadway-Stars zu Gast. Mit Hildegard Knef unterhält er sich unter anderem über die erste Theaterzeit nach dem Krieg am Schloßpark-Theater in Berlin, ihre unerfreulichen ersten Jahre in Hollywood und natürlich „Die Sünderin“, den deutschen Skandalfilm der 50er Jahre. Ihre über 600 Broadway-Auftritte in „Silk Stockings“ und ihre Freundschaft zum Komponisten Cole Porter kommen ebenso zur Sprache wie die damals gerade beginnende Karriere als überaus erfolgreiche Chansonsängerin.
Der österreichische Schauspieler und Charakterdarsteller Rudolf Forster im Gespräch mit Friedrich Luft.
Der Schriftsteller Walter Mehring, einer der bedeutendsten satirischen Autoren der Weimarer Republik, im Gespräch mit Friedrich Luft.
Der Schweizer Komponist und Intendant Rolf Liebermann über seine Leidenschaft zur Musik und die Begegnung mit Lale Andersen.
Friedrich Dürrenmatt war einer der bekanntesten Schriftsteller und Dramatiker der Schweiz. Der Büchner-Preisträger hatte 1956 mit seinem Drama Der Besuch der alten Dame einen Welterfolg. 1962 folgte Die Physiker - heute ebenfalls ein Bühnenklassiker. Ein zentrales Thema in Dürrematts Werken ist die Frage der Verantwortung in einer scheinbar chaotischen Welt.
Wenige Tage vor seinem 65. Geburtstag zeigt Theo Lingen sein „Profil“ bei Friedrich Luft. Es gibt einen Blick zurück auf die Anfänge der Lingenschen Theaterarbeit, es geht um Stelzen und Masken, abgeschnittene Hände und Füße und Köpfe, um Brecht und Gründgens und Gerhardt Hauptmann und darum, ob es einen Komiker härmt, dass sein Stellenwert gegenüber dem Schauspieler in ernsten Rollen hierzulande als geringer angesehen wird. Das alles ist sehr vergnüglich anzusehen, und natürlich gibt es auch hier, nach 20 verplauderten Minuten, den damals offenbar unvermeidbaren Griff zur Zigarette.
Anlässlich seines 60. Geburtstages im November 1968 plauderte Staatsschauspieler Martin Held (1908–1992) mit Friedrich Luft über wichtige und unwichtige Dinge aus seinem Leben. Der in Berlin geborene Martin Held – den Theaterkennern bereits schon lange ein Begriff – wurde ab den 50er-Jahren einem breiteren Publikum bekannt durch Filme wie „Canaris“ (1954), „Der Hauptmann von Köpenick“ (1956), „Rosen für den Staatsanwalt“ (1959) oder „Die Herren mit der weißen Weste“ 1970), in denen er jeweils die zweite Hauptrolle innehatte oder als wichtiger Nebendarsteller brillierte. Neben vielen Kritiker- und Publikumspreisen wie dem Filmband in Gold (1955), dem Ernst-Lubitsch-Preis (1967) usw. ist er 1963 zum Berliner Staatsschauspieler ernannt worden.
"Der Unterschied zwischen deutschem und Wiener Kabarett: Das deutsche Kabarett besteht darin, dass einer auf die Bühne geht und sagt: 'Der Bundeskanzler ist ein Arschloch.'. In Österreich geht ein Arschloch auf die Bühne und sagt: 'Der Bundeskanzler ist prima.'" Gespräch mit Friedrich Luft.
Der Philosoph und Schriftsteller Ludwig Marcuse im Gespräch mit Friedrich Luft.
Bekannt geworden war Handke 1966 durch einen von ihm verursachten Skandal bei der Sitzung der „Gruppe 47“ in Princeton, zu der er als Jungautor eingeladen gewesen war. In seiner dortigen Schmährede hatte er die älteren Schriftstellerkollegen einer Beschreibungsimpotenz bezichtigt und die Literaturkritik in Deutschland als „läppisch“ bezeichnet. Einige Wochen später im Jahr 1966 hatte sein Theaterstück „Publikumsbeschimpfung“ Premiere in Frankfurt am Main. Über diese Ereignisse und über seine bis 1969 erschienen Romane, Gedichtbände und Theaterstücke unterhält sich Friedrich Luft mit dem Autor. Zu Österreich sagt Handke schon 1969, die Umwelt, der er dort ausgesetzt sei, wäre enervierend und das Staatswesen in Österreich sei – jenseits der anerkannt reaktionären und diktatorischen Staaten – das reaktionärste Staatswesen in ganz Europa. Er lebe also auch deshalb außerhalb von Österreich, weil er sich dadurch freier fühle und seine Arbeit nicht nur aus Abwehrreflexen bestünde.